laut.de-Kritik
Eine Stimme zwischen Reibeisen und extremer Verärgerung.
Review von Nkechi UzomaDer Mann, der mit "Shake Your Ass" und "Stutter" letztes Jahr weltweit die Ladies zum kollektiven "Kurven-Schütteln" brachte, ist zurück. Mystikals neues Album besticht wieder mit dem unüberhörbaren Merkmal: seiner Stimme, die man getrost zwischen Reibeisen und extremer Verärgerung ansiedeln darf.
An der Entstehung von Mystikals sechstem Werk waren neben dem umtriebigen Produzentenduo The Neptunes auch Juvenile, Butch Cassidy, Mariah Carey sowie Redman und Method Man beteiligt. Das Album beginnt direkt mit einem Knaller, den man getrost zu den besten Tracks des Albums zählen kann: "Bouncin Back (Bumpin' Me Against The Wall)" ragt heraus mit funkigem Neptunes-Sound und fetten Beats, die zum Sturm auf die Tanzfläche aufrufen. Das Album fällt jedoch im Folgenden immer weiter ab. Mystikal experimentiert sehr viel mit Sounds und Melodien (mal schneller, mal langsamer, mal elektronisch, mal instrumentell), was aber auf Dauer eher nervt als beeindruckt. Hierbei bildet der Afromans "Cause I got High" ähnelnde Kiffertrack "Smoke One" einen unrühmlichen Höhepunkt.
Das Album steigert sich jedoch wieder mit "I get it Started" durch die Mitarbeit von Method Man und Redman, deren wilde Raps und verrückte Lyrics sofort mitreißen. Weitere Highlights sind "Go'Head" und "The Return", bei denen The Neptunes auch mitwirken. Besondere Aufmerksamkeit erzeugt hier die ungewöhnliche, fast feminin-anhauchende Stimme von Pharrell Williams (ein Neptune). Zum Schluss fällt die Qualität des Albums wieder, den angepriesenen Bonus Track hätte man besser gelassen. Das "Funkin for Jamaica"-Sample ist zwar ganz gut, aber sobald Mariah Careys Stimme ertönt, sehnt man das Ende der Platte herbei.
Alles in allem ist "Tarantula" nichts Weltbewegendes am Rap-Horizont, doch die einzigartige Stimme des Südstaatenrappers steigert die Originalität und gibt dem Album einen gewissen Kick.
Noch keine Kommentare