laut.de-Kritik

Die Feature-Stimme des G-Funk überzeugt auch auf der langen Distanz.

Review von

Natheniel Hale aka Nate Dogg ist seit Beginn der 90er der ungekrönte Hip Hop-Hookmaster des bouncenden Westküsten-Sounds. Bei keinem G-Funk-Klassiker der letzten Jahre darf sein croonender Rap-Gesang fehlen. So ist er u.a. auf Alltime-Alben wie Snoops "Doggystyle", Pacs "All Eyez On Me" oder Dres "The Chronic"-Reihe dabei. Doch auch die New Yorker-Rapszene und der Dirty South haben mittlerweile ihre Liebe für den Cousin vom Dogfather entdeckt. Gastauftritte bei Big Names wie Jadakiss, Mos Def, Pharao Monch, Fabolous, Ludacris und Jermaine Dupri legen davon Zeugnis ab.

Trotz der vielen Lorbeeren sind die eigenen Solowerke nicht von dem ganz großen Erfolg gekrönt. Mit "Music And Me" steht jetzt erst sein zweites Album in den Plattenläden. Die Scheibe ist in den USA jedoch bereits wieder Geschichte, ist sie dort doch schon seit Oktober 2001 erhältlich. Ein Hoch auf Warner Music und Eastwest also, denn es lohnt sich definitiv, die Platte abzuchecken.

Der funkige Opener "I Got Love" überrascht mit "echten" Instrumenten und ergo sehr viel 70er Jahre Soul. Auch das gleitende Beatgrüst auf "Backdoor" zielt in die gleiche Kerbe und ist ebenfalls vom Newcomer Blink produziert. Auf der Habenseite kann sich der gute Nate zudem noch "I Pledge Allegiance" und "Music And Me" gutschreiben. Bei ersteren setzt sich Underground-Hero und Ex-Organized Konfusion Emcee Pharao Monch einmal mehr die Skillz-Krone auf, während sich beim Titeltrack der Dogg von seiner besten Seite zeigt. Über einen seltsamen Bobby Digital-Synthiebeat droppt er folgende geniale Zeilen:

"Hey OG/Could You Tell Me How To Find Some Good Weed/I Need It Homie Oh So Bad/That Last Bag Was The Best Weed I Ever Had/Bass, So Deep/I Can’t Even Seem To Feel My Feet/Girls, So Fine/I Can’t Help It Got To Make This One Mine/I Hit Em Wit My Gangsta Lean/They Can’t Separate My Music From Me."

Doch leider fehlt es den restlichen Stücken an solch überragenden Momenten. Zu viel Gangsta-Lyrik und zu wenig innovative Beats von Dr. Dre, Jermaine Dupri und Co. machen mir das Leben schwer. Wenigstens nerven diesmal nicht die anderen üblichen Verdächtigen Timbaland, Da Rocwilder und Neptunes. Mit ein wenig mehr Mut hätte die Scheibe durchaus genauso viel Klassikerpotential haben können wie seine früheren Features. Hoffentlich beim nächsten Mal.

Trackliste

  1. 1. I Got Love
  2. 2. Backdoor
  3. 3. Keep It G.A.N.G.S.T.A feat. Lil'Mo, Xzibit
  4. 4. I Pledge Allegiance (Intro)
  5. 5. I Pledge Allegiance feat. Pharao Monch
  6. 6. Your Woman Has Just Been Sighted (Ring The Alarm) feat. Jermaine Dupri
  7. 7. Your Wife feat. Dr. Dre
  8. 8. Can't Nobody
  9. 9. Another Short Story
  10. 10. Concrete Streets
  11. 11. Real Pimp feat. Ludacris
  12. 12. Ditty Dum Ditty Doo feat. Snoop Dogg, Tha Eastsidaz
  13. 13. Music And Me
  14. 14. I Got Love

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