laut.de-Kritik
Kaum mehr als Durchschnitts-Punkrock.
Review von Michael EdeleMan muss die Entscheidungen von Musikern nicht immer verstehen. Drummer Adrian Erlandsson stieg seinerzeit bei Cradle Of Filth aus, um sich voll und ganz auf Nemhain zu konzentrieren. Aber so zeitintensiv kann das Ding wohl nicht sein, schließlich sitzt der Mann mittlerweile bei Paradise Lost fest hinter der Schießbude.
Gemeinsam mit seiner Frau, der Fetisch-Ikone Morrigan Hel, die sowohl bei Cradle Of Filth als auch bei Motörhead schon zur optischen Aufhellung mit auf der Bühne stand, hob er das Projekt 2006 aus der Taufe und rumpelt seitdem durch den Underground.
Und ob er mit vorliegendem Album dort hera"From The Ashes" herauskommt, darf bezweifelt werden. Zu unspektakulär geriet das Debüt der Engländer, selbst wenn die Dame hinterm Mikro ein echter Hingucker ist.
Musikalisch wollen Nemhain eine Mischung aus Horror-Punkrock der Marke Misfits bzw. Samhain mit leichten Anleihen bei Demented Are Go schmackhaft machen. Das mag die entsprechende Klientel ansprechen, aber drüber hinaus wirds sehr dünn.
Nachdem die ersten beiden Songs mit etwas Motörhead und zu viel blutleerem 3-Akkorde-Punkrock gelangweilt haben, bringt erst "Clear My Eyes" Leben in die Bude: Ein cooles Blues-Riff und eine Morrigan die zumindest ansatzweise an Mariana Holmberg (Left Hand Solution) erinnert.
Im weiteren Verlauf des Album steigert sich das Quintett glücklicherweise noch und liefert mit "Heroin Child" oder "Speedqueen" zumindest ein paar respektable Rocknummern ab. Letztendlich ist Morrigans Stimme aber alles andere als das Gelbe vom Ei, und mit durchschnittlichen Punkrock-Songs zieht man schon lange keine Wurst mehr vom Teller.
Ohne eine weitere Prise Namedropping sollte sich das Interesse an der Band auch zukünftig in überschaubaren Grenzen halten.
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