laut.de-Kritik
Können sich Grufties und Technos darauf einigen?
Review von Daniel StraubFinnlands Elektronik-Szene brummt seit dem sensationellen Coming Out von Jimi Tenor auf der Love Parade Mitte der 90er still aber beständig vor sich hin. Sami Koivikko, Ural 13 Diktators, Pan Sonic, Op:l Bastards und nun die New York City Survivors; in schöner Regelmäßigkeit erfreuen uns Soundtüftler aus dem hohen Norden mit ihren zumeist gar nicht so unterkühlten Tracks. Das gilt auch für "Static Light", das Debütalbum der New York City Survivors.
Analoge, warme Geräuschsounds, zerkratzt und knirschig aus den Boxen drückend, lassen sich den New York City Survivors viel eher als Bezugspunkt zuordnen. Die Sheffielder Electro-Wave-Pioniere Cabaret Voltaire stehen immer als Väter im Geiste mit im Raum, gerade wenn die Tracks der New York City Survivors wie bei "The Game" oder "World Of Madness" die Tanzfläche dunkel groovend ins Visier nehmen. Die mehrmals durch den Verzerrer gejagten Lyrics von Irwin Berg tun ihr übriges.
Die Vorliebe von Produzent Kim Rapatti für HiNRG Tracks von Bobby Orlando oder Patrick Cowley lässt sich bestenfalls in der schrägen Sequenzernummer "Do You" wiederentdecken, so man unbedingt will. Viel deutlicher ist da schon die Nähe zu den Veröffentlichungen von I-F und der übrigen Bunker Records Posse, die uns seit Jahren dunkle Electro-Tracks zwischen Disco und Death Factory um die Ohren hauen.
Die Zielgruppe der New York City Survivors liegt damit irgendwo in der Schnittmenge von Gothics und Technos. Freunde von ruhigeren Industrial-Arrangements kommen hier genauso auf ihre Kosten, wie Liebhaber dunkel in Szene gesetzter Electro-Tracks.
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