Camouflage: "Teilweise war das schon zermürbend"

Am 26. Mai erscheint endlich das neue Camouflage-Album "Sensor", dessen Konzeption bereits vor fünf Jahren begann. Mit Sänger Marcus Meyn sprach LAUT über das Langzeitprojekt.

Hamburg (mis) - "Teilweise war das schon zermürbend", fasst Meyn die langen Jahre der Streitigkeiten mit Plattenfirmen zusammen, durch die sich die Veröffentlichung neuer Camouflage-Songs immer wieder hinaus zögerte. Doch die Zeit des Darbens neigt sich dem Ende entgegen, am 26. Mai erscheint mit "Sensor" das erste Studioalbum seit "Spice Crackers" (1995), das Meyn mit Kollege Heiko Maile als Duo einspielte.

Mittlerweile ist Gründungsmitglied Oliver Kreyssig wieder mit von der Partie und die ab dem 14. April erhältliche Comeback-Single "Me & You" rangiert derzeit auf dem dritten Platz in den Alternative Charts. Meyn wundert das nicht: "Es gibt halt sehr viele Leute, die diese Art von Musik mögen. Ich glaube, dass unser neues Album durchaus das Potenzial besitzt, erfolgreich zu sein. Die Leute müssen es nur mitbekommen, und das ist die Sache der Plattenfirma."

Die ewigen Vergleiche zu Depeche Mode bereiten dem Sänger auch keine schlaflosen Nächte: "Es ist nun mal so, dass vielen DM-Fans unsere Musik gefällt. Und das ist ja ne geile Band, die nach wie vor sehr erfolgreich ist. Ich denke auch, dass den Hardcore-Fans der Veröffentlichungszyklus ihrer Band zu gering ist. Viele Leute suchen ja ständig nach Neuem aus der Ecke elektronischer Pop mit Wave-Anklängen. Keine Lalala-Musik, sondern Musik mit Tiefgang, Musik, die melancholisch und traurig ist, Musik, die dich mitreißt, große Klänge, gute Texte, schöne Melodien, gute Popsongs. Und ich denke mal, das ist etwas, das wir in jedem Fall haben."

Warum Marcus von der deutschen Wave- und Synthie Pop-Szene eher wenig hält und wie er sich motiviert, wenn er als Produktmanager bei Sony Music Celine Dion oder Las Ketchup promoten muss, lest ihr demnächst im LAUT-Interview.