In der ersten Single aus "Für Den Himmel Durch Die Hölle" verbindet der Rapper Pathos und fragile Parolen zu einer Rock-Produktion.
Berlin (dol) - "Sie sagen: 'Töte sie mit Liebe', und davon geb' ich seit Jahren. Doch muss immer wieder feststellen, die Wichser sind noch längst nicht tot." Worauf Kontra K in "Social Media" hinaus will, bleibt auch nach mehreren Durchläufen unklar. Zu einer rockig gemeinten Produktion von Beatzarre, Djorkaeff und Kalli baut der Rapper Verrat, Sünden und die eine oder andere gelungene Zeile ein: "Ich bin auf 80.000 Selfies, doch auf keinem Familienfoto." Unpassend trivial wirkt es hingegen, wenn sein kerniger Pathos auf eine fragile Parole zusammenschrumpft: "Die reinste Form von Hass ist Social Media."
"Social Media" eröffnet die Promophase für das kommende Album "Für Den Himmel Durch Die Hölle", das am 26. August 2022 über Chapter One erscheinen soll. Kontra K kündigt an, auf diesem zu seinen Ursprüngen zurückzukehren: "Bei aller Liebe für die 808's und brummende Synthesizer, sind sie doch alle schon in 1000 Variationen gehört. Deswegen versucht dieses Album nicht in einem Gewand zu gefallen, in das es nicht passt."
Vollmundig verspricht sein Label, dass auf dem elften Studioalbum des Rappers "die Genregrenzen nicht nur verschwimmen, sondern auch ganz groß der Mittelfinger gezeigt wird". Das liest sich wiederum so, als begänne Kontra K nun seine experimentelle Phase. Zumindest der Rap-Rock-Hybride "Social Media" klingt mit seinen Gitarren-Loops eher übersichtlich produziert als sonderlich extravagant.
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Der Andreas Bourani der Deutschrapszene. Kalenderspruch-Rap vom "allerfeinsten".
Ein analytisches Urteil a priori vom allerfeinsten