Die Musikindustrie entschädigt in den USA ihre Kunden. Währenddessen verklagen Musikpiraten den amerikanischen Phonoverband wegen Mafia-ähnlicher Verhaltensweisen.
New York (vbu) - Drei Millionen Musikkäufer dürfen sich in den USA über Schecks von der Musikindustrie freuen. Die großen Plattenkonzerne mussten zugeben, illegale Preisabsprachen getroffen zu haben. Nun zahlen sie insgesamt ca. 50 Millionen Dollar an die CD-Käufer zurück. Justizbehörden in 43 US-Bundesstaaten gelangten zu dem Entschluss, die Konzerne Sony, Universal Music, Warner, EMI und BMG hätten sich zwischen 1995 und 2000 auf Preise für LPs, CDs und Tapes geeinigt und damit gegen das Gesetz verstoßen.
Deshalb müssen sie nun die amerikanischen Verbraucher entschädigen. Es bekommen jedoch nur die Käufer ihr Geld zurück, die einen Antrag darauf gestellt haben. Außerdem verurteilten die Gerichte die Plattenfirmen dazu, Schulen und Büchereien CDs im Wert von 77 Millionen Dollar zukommen zu lassen. Jeder einzelne Kläger erhält allerdings gerade mal 13,86 Dollar.
Unterdessen werfen Amerikaner, die selbst von der RIAA wegen Musikpiraterie vor Gericht gezerrt wurden, dem Labelverband unlautere Methoden vor. Eine Frau aus Jersey, die angeklagt wurde, weil ihre Tochter auf der Plattform Kazaa Musiktitel zur Verfügung stellte, wirft der RIAA im Gegenzug ein Verhalten vor, dass an mafiose Strukturen erinnere und reichte ihrerseits Klage ein.
Der Branchenverband erhebe erst eine Klage, biete dann aber an, diese gegen eine Geldzahlung niederzulegen. Damit verstoße die Vereinigung gegen die Gesetze, die man normaler Weise bei organisiertem Verbrechen anwendet.
Gegen die Preistreiberei und damit auch gegen die Piraterie steuert das amerikanische Label Epitaph. 228 Alben seiner Künstler - unter anderem Green Day, NoFX und Bad Religion - kosten ab sofort weniger. Und zwar nicht nur in Amerika, sondern auch in Deutschland ... zum Beispiel im Laut-Shop.
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