Für einen Support-Slot bei den Smashing Pumpkins würden einige Bands einige unanständige Sachen machen. So auch die Schweizer Alternative Rocker Navel: Sie sagten dieses einmalige Angebot ab. Glaubt ihr nicht? Wir auch nicht. War aber so, behauptet steif und fest ihr Labelchef Patrick Wagner.

Berlin (mis) - "Wir sind immer oben / wir sind immer oben / und wenn wir unten sind / ist unten oben": Patrick Wagner, Betreiber des Berliner Labels Louisville Records, ist seit seligen Surrogat-Zeiten in der Szene als größenwahnsinniger Fantast verschrien.

Daher dürften sich die meisten ihren Teil dabei gedacht haben, als Anfang der Woche aus seinem Hause eine Pressemitteilung mit der Überschrift "Navel canceln Supporttour mit Smashing Pumpkins" die Runde machte. Wir halten fest: Navel, eine - bei allem Respekt - aus "Arschwil near Basel" (MySpace-Eintrag) stammende Newcomer-Band streckt den 10.000er Hallen des Herrn Corgan also den Allerwertesten entgegen.

"Sehr zu unserem Bedauern und Entsetzen", heißt es dann in Wagners E-Mail, "hat die zurzeit beste Rockband Navel die Tourdaten im Februar mit Smashing Pumpkins gecancelled. Die offizielle Stellungnahme der Band zu dieser Absage lautet: Unser Debütalbum 'Frozen Souls' ist zu unserer aller Überraschung so stark geworden, dass wir uns nicht mehr vorstellen können, mit so abgehalfterten Rockopas wie Smashing Pumpins zu touren. Wir wissen, dass das die Arbeit unserer Plattenfirma erschwert und hoffen, dass Louisville Records trotz dieser Absage weiterhin zu uns stehen."

Ein weiterer PR-Coup Wagners, der im letzten Jahr schon mit einer fingierten NME-Hymne auf seine Schützlinge ("Younger and better looking than the Arctic Monkeys while Pete Doherty is licking their boots for a lesson in Rock") zahlreiche Medien unterwanderte?

"Schön wärs", seufzt Wagner auf Anfrage von laut.de. Tatsächlich habe bereits vor Monaten eine Quasi-Bestätigung für alle 23 Europa-Termine seitens des Pumpkins-Managements vorgelegen. Die fünf Navel-Supportshows für die Queens Of The Stone Age Ende 2007 sollen diesem dicken Engagement sehr hilfreich gewesen sein. Selbst der QOTSA-Mischer verlängerte damals begeistert seine Arbeitszeiten um die Navel-Showtime.

"Und dann kamen die Amis vier Tage vor Tourstart mit der Idee an, die Support-Shows doch lieber territorial zu vergeben", echauffiert sich Wagner über die Causa Pumpkins. "Navel hätten demnach noch in Deutschland, Österreich und der Schweiz spielen können. Gut, kann man ja immer noch machen. Einen Tag später hieß es dann plötzlich, es wäre nun doch nur noch Deutschland und da sagten die Jungs halt: 'Nö, danke! Keinen Bock!' Und so seh ich das auch. Man muss echt nicht jeden Scheiß mitmachen."

Wie hieß es früher bereits im Surrogat-Song "Unantastbar": "Unser Motto heißt: Keine Zeit!" Das Navel-Debütalbum "Frozen Souls" erscheint Ende März, auf MySpace gibts bereits den Song "Somehow". Lachende Dritte sind nun die Dresdner Indierocker Polarkreis 18, die Billy Corgan und Co. in Deutschland auf die Pelle rücken.

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Semperoper, Zwinger und Frauenkirche, na klar. Dresdens Aushängeschilder zählen nicht erst seit der Jahrhundertflut zu den bekanntesten Bauwerken Deutschlands.

13 Kommentare

  • Vor 16 Jahren

    @Anonymous (« navel wird auch in 10 jahren keiner kennen »):

    Um so weniger Leute sie kennen desto besser. Die, die NAVEL kennen sollen werden das auch tun - somit bleiben die Konzerte auch so gut wie sie sind. Es gibt doch nichts schlechteres als eine Band die so richtig "in" ist, dann tauchen nämlich die ganzen Pseudorocker auf und machen die shows kaput und die Tickets kosten dann auch 60 CHF.

  • Vor 16 Jahren

    @IrishPhil (« ich versteh nicht, wieso ihr navels seite nicht sehen könnt: wenn man bereits mit anderen grössen des derzeitigen rockzirkus getourt hat, braucht man sich nicht dermassen - und vorallem dermassen kurzfristig - herumschubsen lassen, nur weil herr corgan und seine konsorten (von mir aus auch ihr label) das gefühl haben, ur kreativ mit der vorband-chance umgehen zu müssen...

    ein hoch auf den mut, auch einfach mal NEIN zu sagen, wenns einem zu bunt wird. »):

    Da hast du Recht.

  • Vor 16 Jahren

    @anonymous6666 (« arrogant bis auf's letzte...
    solche marketing-stategien, wo andere als scheisse abgestempelt werden, damit man selber besser da steht sind schlicht und einfach schwach, armselig

    ach ja. was wirklich gut ist, braucht keine werbung... »):

    Darum auch die Absage!