Pünktlich zum Fest der Versöhnung verständigen sich Pop-Stars, Veranstalter und Polizei über die Tragödie beim Roskilde-Festival 2000.

Dänemark (stj) - Es ging natürlich ums Geld. Die Bands Oasis und Pet Shop Boys hatten wegen des Unglückes, bei dem neun Menschen ums Leben gekommen waren, ihre Auftritte in Roskilde abgesagt. Danach attackierten sie die Veranstalter, da diese das Festival fortsetzen ließen. Bis auf die beiden Gruppen hatten alle anderen Live-Acts die Entscheidung der Konzertleitung unterstützt und ihre Gigs absolviert. Das Ausbleiben ihrer vereinbarten Gagen traf den Gerechtigkeitsnerv von Tennant, Gallagher & Co, und so bauschte sich der Streit zu einer Diskussion über die Schuldfrage auf.

Nach über einem halben Jahr konnte man sich jetzt endlich über die Honorare und deren Verwendung einig werden. Die ganz armen Stars kriegen ihre Ausgaben erstattet, der Rest wird zur Verbesserung der Sicherheit in Roskilde genutzt und für diverse Wohltätigkeitsorganisationen wie War Child, SOS Kinderdörfer, Freemuse und Human Rights Watch gestiftet. Die Einigung über die Moneten setzte aber das gegenseitige Verständnis für die jeweiligen Standpunkte voraus, so dass nun alle Parteien wieder fair miteinander umgehen können. Man möchte ja auch in den nächsten Jahren beim wichtigsten europäischen Festival dabei sein.

Neuigkeiten gibt es auch von der dänischen Polizei über die Gründe für das Unglück. Es liegt jetzt ein Untersuchungsbericht des Justizministeriums vor. So soll das wilde Auftreten der Zuschauer die Ursache für das Unglück gewesen sein. Es wurden zwar auch zusätzliche Mängel festgestellt, die aber für eine strafrechtliche Verfolgung der Veranstalter nicht ausreichen. Diese arbeiten übrigens schon eifrig am Open-Air in Roskilde 2001.

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