laut.de liebt die Funkrock-Götter. Außerdem: Today in Song-History und der 5-Fragen-Check mit The Rapture.
Inside The Shit (mis) - Man mag die Redaktion mit Vorwürfen der zunehmenden Überalterung konfrontieren, aber es ist nun mal so: Wir mögen die Red Hot Chili Peppers. Zumindest die meisten von uns. Als deren letztes Album "Stadium Arcadium" erschien, rannten fünf Redakteure vor der Arbeit wie 14-Jährige ins nahe gelegene Fachgeschäft, um sich besagtes Doppelalbum zu besorgen. Und da das Internet niemals vergisst, ist dieser schöne, höchstens unter textilen Gesichtspunkten fragwürdige Moment auf ewig abrufbar.
Der zu diesem Zeitpunkt übrigens noch nicht bemusterte Album-Rezensent Dobler verweigerte sich der Aktion, weshalb wir ihm seinerzeit geschlossen das Recht absprachen, sich die URL doblersmilk.com zu sichern. Fünf Jahre später ist unserer Fun-Firma analog zu den Peppers ein lustiger Freak abhanden gekommen. Ob die Funkrock-Götter diesen Verlust ebenso leicht kompensieren können wie wir, zeigt sich erst am 26. August, wenn "I'm With You" erscheint.
Flea: "You can bang your fucking head like an animal to it"
Bis dahin hängen wir unter anderem an den Lippen von Bass-Philosoph Flea, der in einem Interview verriet, wie die mit Neu-Mitglied Josh Klinghoffer komponierten Songs ungefähr klingen: "You can dance to it or you can bang your fucking head like an animal to it. It's just beautiful."
In den übergroßen Fußstapfen des verlorenen Sohns Frusciante fand sich der Neue in Fleas Augen schnell zurecht: "John war so ein starker Musiker und prägte die Band als Komponist so enorm, dass ihn niemals irgend jemand ersetzen kann. Niemand wird je zu uns stoßen und machen können, was John gemacht hat.
Aber Josh stieß zu uns und machte es so, wie er es macht und zwar auf wundervolle Art und Weise. Er ist ein sehr feinsinniger Musiker, dem es nicht so sehr um das große Riff geht. Ein Unterschied war auch, dass ich für dieses Album viele Songs am Klavier komponiert habe, die erst anschließend in den Rock-Kontext umgeschrieben wurden."
Kyuss und QOTSA live im Baskenland
Wo wir es gerade von Legenden haben: Wüstenrock-Freunde scannen bereits das komplette Wochenende lang spanische Blogs bzw. YouTube-Clips, um heraus zu finden, ob es im Baskennest Vitoria-Gasteiz zu einer Reunion der besonderen Art kam.
Die für ETA-Terroraktionen bekannte Region hat sich mit Kyuss Lives-Mitglied Nick Oliveri einen der letzten lebenden Punkrock-Friedensaktivisten auf das dort stattfindende Azkena Rock Festival gebucht. Pikantes Detail: Nachdem Oliveris Band Samstag Morgen um 1.30 Uhr nach Ozzy Osbourne (!) auf die Bühne gestiegen ist, jubelte das Volk am Samstag Abend Josh Hommes Queens Of The Stone Age zu. Da wir bislang keine nackten Männer on stage sichten konnten, wurde diese Gelegenheit scheinbar vertan.
Happy Birthday: Mission Of Burma, "Academy Fight Song" (1980)
Sie kamen ein bisschen zu spät für die erste große Punkwelle und etwas zu früh für Hardcore: Die große Tragik in der Karriere von Mission Of Burma, wenn man so will. Dafür gibt es die tolle Bostoner Band seit 2004 wieder.
Zudem sind sie die einzige Band, die ich kenne, die sich aufgrund einer Tinnitus-Erkrankung trennen musste (1983). Ihre Debütsingle "Academy Fight Song" wird dieser Tage 31 Jahre alt und klingt immer noch so faszinierend wie am ersten Tag.
5 Fragen an ... The Rapture
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Welche Platte hast du dir zuletzt gekauft?
Die neue Gang Gang Dance, habe den Titel vergessen. Freund emuss man immer unterstützen.
Zitiere eine Zeile deines Lieblingssongs.
"A luscious bitch she is, true / But its not nice to fool mother nature / The proud mother of god like all who's jealous of her own shadow."
Dein wertvollster materieller Besitz?
Mein Sklave Vito Roccoforte.
Wovon bist du abhängig?
Zählt Heroin?
Welche Berühmtheit, die du persönlich getroffen hast, machte einen großen Eindruck auf dich?
Letzte Nacht hat Vito Bill Clinton getroffen. Er trug einen einen lässigen Dreiteiler und war größer als Vito dachte. Seine Aura war scheinbar ziemlich beeindruckend, ein bisschen violett mit grünen Flecken, ganz ähnlich wie Doughnuts, der Hund aus Vitos Kindheit.
Am 2. September erscheint das neue Album "In The Grace Of Your Love" auf DFA Records.
Lieblingssong der Woche:
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Wieso, weshalb und warum haben wir zwar noch nicht eruiert, aber: Eagles Of Death Metal-Boss Jesse Hughes veröffentlicht ein Soloalbum. Und er will dazu tanzen. Also noch mehr als zu seinem Boogie Rock-Shit. Deshalb dürfen wir uns auf mehr Disco und Electro-Einflüsse freuen. Der Appetizer "Boots Electric Theme" featuret schon mal unverhältnismäßig oft das Wort "Girls" und konsequenterweise auch eine Gastsängerin: Brody Dalle.
Michael Schuh hört Musik, beobachtet Kollegen und schreibt dann drüber. Personen, Orte und Handlung sind definitiv nicht erfunden. Weitere Anregungen und Indiskretionen bitte an den Schuhplattler michel@laut.de.
2 Kommentare
Der Schuhplattler trägt ne Ikea-Gardine. Schwere vestimentäre Verwirrung!
jetzt seh ich gerade: wenn ihr unter dem Artikel seht, da sind Werbelinks für Hochzeitsmusik...und Rammsteinkonzerttickets bei ventric! um 235 Euro hab ich sogar eine Karte gesehen! also - da gibt es kritische Artikel über diese Abzocker und die machen da ganz coool Werbung und verkaufen auch noch ihre überteuerten Tickets hier...das nenn ich Kaltschneuzigkeit! da lob ich mir wenigstens die Hochzeitslinks....also, wenn miss rammstein (falls sie noch da ist..) mal so eine Musik bräuchte, und den dazugehörigen Gegenpool dazu.........hmmm!)