Er verhalf Bob Marley zu Weltruhm und galt trotz geringerer Reputation unumstritten als König des Reggae: Sir Clement 'Coxsone' Dodd ist im Alter von 72 Jahren an einem Herzleiden verstorben.
Kingston (mis) - Der legendäre Sir Clement 'Coxsone' Dodd, der als einer der ersten jamaikanische Musiker produzierte, ist gestern in seiner Heimat Jamaika im Alter von 72 Jahren an einem Herzleiden verstorben. Noch vor zwei Jahren erhielt er für seine Verdienste um jamaikanische Musik eine Ehrenmedaille in Gold. Dodd galt als Pionier des Reggae, der bereits in den 50er Jahren mit seiner ersten mobilen Disko, dem "Downbeat"-Soundsystem, seine Umgebung beschallte und 1963 das heute kultisch verehrte "Studio One"-Plattenlabel aus der Taufe hob.
Mit der Entdeckung unzähliger späterer Stars wie Lee Perry, Peter Tosh oder Bob Marley, verlieh er der Musikrichtung einen ungeahnten Popularitätsschub. Noch heute zählt die Brentford Road 13 in Kingston, Ort seines Todes und Sitz des Studio One-Labels, zu den bekanntesten Adressen Jamaikas. Zahlreiche Klassiker wie das erste Album der Skatalites wurden dort eingespielt. Die Reggae-Gemeinde reagierte auf Dodds Tod geschockt. Derrick Harriott und Ken Booth beklagten den "großen Verlust".
Bunny Goodison, ein enger Freund Dodds, erinnert sich in einer jamaikanischen Zeitung: "Als ich mich gegen Mittag von ihm verabschiedete, hatte er noch keinerlei Schmerzen. Nachmittags um halb fünf erhielt ich dann den Anruf, dass er tot ist." Bereits am vergangenen Freitag wurde die Brentford Road zu Dodds Ehren in Studio One Boulevard umbenannt. "Wir lachten und toasteten zusammen, aber er war während der Zeremonie sehr still. Vielleicht hat ihn der ganze Trubel einfach überwältigt", so Goodison. Clement 'Coxsone' Dodd hinterlässt eine Frau und sechs Kinder.
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