laut.de-Kritik
Remix-Album mit einigen Höhepunkten und gelegentlichen Schwachstellen.
Review von Stefan FriedrichUngefähr ein Jahr ist es her, da setzte NIN-Mastermind Trent Reznor mit "The Fragile" einen weiteren Meilenstein in der Geschichte seiner Band. Und wie es bei NIN schon Tradition ist, gibt es auch zu diesem Album eine Remixversion - "Things Falling Apart". Ursprünglich für Oktober angekündigt, verschob sich die Veröffentlichung bis in den späten November. Währenddessen machten bei Napster mehr und mehr Stücke die Runde, die sich angeblich auf der Platte befinden sollten, nur die echten, die waren leider nicht zu finden.
Konnte man bei "The Fragile" keine Höhepunkte und Schwachstellen herauspicken, weil einfach alles zu dicht ineinander verwoben war, so ist das bei "Things Falling Apart" schon eher möglich. Höhepunkte sind eindeutig die Stücke, bei denen Reznor selbst hinter den Reglern saß und ihnen ein neues Gesicht verpasste, wogegen die Bearbeitungen seiner Kollegen nicht immer ins Schwarze treffen. Zwar haben auch diese Stücke ihre Reize - z.B. Benellis Version von "The Frail", über lange Strecken nur von Violinen und Celli getragen - können aber nie ganz mit den Originalversionen mithalten. Am deutlichsten wird dies bei den Versionen von Adrian Sherwood und Dave Ogilvie, letztere neigt sogar dazu, zu nerven.
Die wahren Perlen des Albums treten erst gegen Ende hervor. Zum einen die sieben Minuten lange Coverversion von Gary Numans "Metal", welche fast poppig beginnt, einen jedoch plötzlich mitreißt und mit einem dieser NIN-typischen Akustikgitarrensounds aufhört, bei denen man sich wünscht, dass sie niemals enden sollten. Zum anderen "10 Miles High", welches im Original schon auf einer Singleversion von "We're In This Together" sowie auf der LP zu hören war. Der Wechsel zwischen leisen und lauten Tönen wird hier bis auf die Spitze getrieben und wenn Reznors "I wanna get so high" aus den Boxen dröhnt, dürfte jeder Fan rundum glücklich sein.
Zum Schluss noch ein kleiner Tipp: Auf www.nin.com gibt es zwei weitere Remixe zum Download als MP3. Warum es die Version von "La Mèr" nicht auf das Album geschafft hat, ist mir ein Rätsel...
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