laut.de-Kritik
Runde Palette handelsüblicher Popstückchen.
Review von Kai Kopp"R'n'B und Soul waren schon immer meine liebsten Stile" erläutert Nubya ihre jetzige Genrepräferenz, nachdem ihr erstes Album noch deutlich Gospel-inspiriert war. Die Schweizer Künstlerin mit Promi-Erfahrung (Whitney Houston, Backstreet Boys, DJ Bobo, Celine Dion, Lighthouse Family ... ) widmet sich auf "My Wish" einem kantenlosen Mix aus melodiösem Pop und schwarzem Feeling, hauptsächlich produziert vom R'n'B-King of Switzerland, Urs Wiesendanger. Damit ist musikalisch alles gesagt.
Da Nubya laut eigenem Statement "auf gute Texte abfährt", lohnt ein Blick auf die Lyrics. Bei "It's Breaking My Heart" geht es um eine Beziehung, die nicht funktioniert - trotz Gefühlen. Bei "For Your Love" geht es um eine Liebesbeziehung, die so intensiv ist, dass sie Flügel verleiht. Es kann sich also nur um die rosarote Himmelblau-Brille, die die Weltsicht in den ersten 6 Monaten einer jungen Liebe vernebelt, handeln. Bei "Happiness" geht es um den Schlüssel zum Glück, den jeder in sich selbst trägt. "Happiness Is What You're Looking For, Love Yourself And You Will Search No More, Live Your Dream, Let Your Mind Explore … " trällert sie mir deshalb im Refrain ins Ohr. Bei so überzeugenden Ausarbeitungen schwieriger kultureller und sozialer Sachverhalte verstehe ich natürlich Nubyas Affinität zu "guten Lyrics". Textlich ist damit also alles gesagt.
Insgesamt wartet "I Wish" mit einer runden Palette von handelsüblichen Popstückchen auf, die vor allem Teenager und Popvoyeure interessieren dürfte. Die fünfzehn Titel zwischen Dancefloor-Pop und Kuschelballaden können sich problemlos an allen anderen Produkten für diese Klientel messen. Damit ist zu "I Wish" alles gesagt.
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