laut.de-Kritik
Für Technikfreaks auf jeden Fall empfehlenswert.
Review von Michael EdeleDas nenn ich einen satten Einstieg. CD eingelegt, auf 'Play' gedrückt und schon fallen einem die Ohren ab. Wer sich auch nur ansatzweise der Hoffnung hingegeben hat, dass Origin auf ihrem mittlerweile fünften Langeisen auch nur eine Spur von ihrem extremen Weg abweichen würden, kann direkt wieder einpacken und zur nächsten Review wandern.
Wie nicht anders zu erwarten war, ist "Entity" ein absolutes Brett. Zwar kam es (ebenfalls wie zu erwarten) einmal mehr zu diversen Wechseln im Line-Up, aber solange Gitarrist Paul Ryan, seine Finger in Lichtgeschwindigkeit über sein Griffbrett rasen lässt und Drummer John Longstreth dazu seine Schießbude zerlegt, gibt es kaum Grund zur Klage. Ob da nun ein James Lee oder der Neuzugang Jason Keyser ins Mikro rülpst, bleibt dabei nur Makulatur.
Das macht Origin berechenbar, denn "Entity" bewegt sich - genau wie die Vorgänger - in spielerischer Hinsicht (und vor allem im Geschwindigkeitsbereich) weitgehend an der Grenze des Machbaren. War der Vorgänger "Antithesis" noch eine Steigerung zum wahnwitzigen "Echoes Of Decimation", scheint jene Marke diesmal nicht ganz erreicht zu werden. Hinzu kommt, dass der Sound auf "Entity" doch sehr klinisch ausgefallen ist.
Den Songstrukturen muss man nach wie vor meist mit Blaupause folgen (hört euch nur mal an, was euch in "Swarm" um die Ohren fliegt), aber auch Fans, die nicht selber zum Instrument greifen, werden sich an "Entity" satt hören können. Schließlich knüppeln die Jungs einem nicht nur anderthalb-Minüter wie "Purgatory" um die Ohren, sondern mit "Saliga" oder "Consequence Of Solution" auch Stücke jenseits der sechs Minuten-Marke, die durchaus stringentes Songwriting erfordern und bieten.
Die ein oder andere Gitarre wie in "Committed" zerrt zwar zwischenzeitlich extrem an den Nerven und am Trommelfell, alles in allem sorgen die Eskapaden von Paul und John doch immer wieder für einige Maulsperren. Für Technikfreaks ist die Scheibe somit auf jeden Fall empfehlenswert.
1 Kommentar
"Entity" bewegt sich - genau wie die Vorgänger - in spielerischer Hinsicht (und vor allem im Geschwindigkeitsbereich) weitgehend an der Grenze des Machbaren.
Als ich das las musste ich gleich an Hate Eternal denken. Tatsächlich hört sich die Platte an wie eine gelungene Symbiose aus Krisiun und Napalm Death und nicht nach HE.
4/5 Punkte