laut.de-Kritik
Ein paar Klassiker und neue Songs vom trällernden Backfisch LeAnn Rimes.
Review von Joachim GaugerSo wurde ich noch selten in die Irre geführt. Drei harsche Gitarrenriffs münden nach Sekunden umstandslos in ein Diskolied, wie es Kylie nicht keimfreier hätte hinschmettern können ("Can't Fight The Moonlight"). Dann will wohl das Drehbuch eine schreckliche Schnulze: "Remember" heult der US-Teeniestar LeAnn Rimes langgezogen durch endlose Strophen und Refrains, "Please Remmemmmmber"! Tut mir leid, aber derart durchsichtige Tränendrüsendrückerei vergess' ich im Nu.
Danach wird aus "Coyote Ugly" ein ganz ordentlicher Soundtrack. Mit "The Right Kind Of Wrong" und "But I Do Love You" beweist die Rimes, dass sie ihre frühe Berühmtheit als trällernder Backfisch auch einer sehr variablen und ausdrucksstarken Stimme verdankt.
"Unbelievable" von EMF und "The Power" von Snap! entstanden 1990 und dürfen heute bereits als Klassiker gelten, die einer fröhlichen Party noch immer gut zu Gesicht stehen. Noch etwas älter ist "Need You Tonight" - den größten Hit der australischen INXS vom 87er Album "Kick" hat wohl auch der größte Rockmusikmuffel schon mal gehört.
Spätestens bei "The Devil Went Down To Georgia" würde ich dann wahrscheinlich das Kino verlassen, nicht ohne mich noch ein wenig zu wundern, dass Charlie Daniels nicht Jack heißt. Musiktechnisch hätte ich durch den frühen Abgang aber nichts mehr verpasst.
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