laut.de-Kritik
Paul Oakenfold mit eigenen Tracks und Remixen von Muse, N.E.R.D. usw.
Review von Daniel StraubLange Zeit war Soundtrack-Produzent einer der beliebtesten und lässigsten Jobs auf dieser Erde. Zumeist genügte ein Blick in die Alternative-Charts und man hatte schon beinahe den ganzen Job erledigt. Da überrascht es doch, wenn für einen Blockbuster wie "Swordfish" mit Paul Oakenfold ein Top DJ engagiert wird, dieser sich vor Synthie und Sampler hockt und einen richtigen Soundtrack komponiert. Das Ergebnis kann sich sehen lassen.
Zugegeben, nicht alle Tracks stammen aus der Feder des britischen Trancestars. Mit Muse, den Patient Saints, N.E.R.D., Lemon Jelly, den Dope Smugglaz und Jan Johnston hat auch Oakenfold sich im Popdschungel bedient, dabei aber nicht vergessen, die meisten Tracks durch den Remixwolf zu drehen, um so eine den ganzen Soundtrack über stimmige und dichte Atmosphäre zu kreieren.
Im leichten Trancegewand mit Goa-Einflüssen kommen viele der Tracks daher, ohne jedoch zu aufdringlich zu wirken. Die Musik ist sich ihrer affirmativen Funktion den Bildern gegenüber bewusst. Sie versucht nicht sich in den Vordergrund zu spielen. Nicht einmal wenn Paul Oakenfold gegen Hip-Hop Erfinder Afrika Bambaataa & The Soul Sonic Force antritt und einen neuen Mix des Klassikers "Planet Rock" zum Besten gibt. Immer bleibt die Musik im Dienste der Bilder.
Vom Zuhörer erfordert ein solcher Soundtrack das: Zuhören. Es macht eben wenig Sinn, auf der Suche nach ein paar eingängigen Hits die Tracklist durchzuzappen. Wer den Scharm von "Swordfish" entdecken will, der muss sich Zeit nehmen. Zeit zum Musikhören.
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