laut.de-Kritik
In der Empfangshalle erwarten uns Bono und U2
Review von Stefan FriedrichWann immer Wim Wenders einen neuen Film in die Kinos bringt, kann auch der dazugehörige Soundtrack samt U2 nicht weit sein. Diesmal öffnet das "Million Dollar Hotel" seine Pforten und Bono - mal solo, mal mit seinen Jungs von U2, mal mit der The Million Dollar Hotel Lobby Band (bestehend aus: Daniel Lanois, Brian Eno, Jon Hassell, Greg Cohen, Brian Blade, Adam Dorn und Bill Frisell) - ist natürlich auch dabei.
Schon in der Empfangshalle überrascht er uns mit der neuen Single "The Ground Beneath Her Feet", welche am ehesten noch an die Zooropa-Phase der Band erinnert. Auch "Stateless" weiß durchaus zu überzeugen, im Vergleich zur letzten Platte "Pop" kommen die neuen Songs mit wesentlich weniger Elektronik aus. Die Coverversion des Lou Reed Klassikers "Satellite Of Love", gesungen von der im Film brillant spielenden Milla Jovovich, hinkt dem Original allerdings hinterher, der Danny Saber Remix am Ende der Platte gefällt da schon besser.
Insgesamt gesehen ist der Million Dollar Hotel Soundtrack eine Zusammenstellung ruhiger Songs. Die MDHL-Band bringt zeitweise etwas jazzig angehauchte Hotellobbyatmosphäre ins Spiel, Bono bzw. U2 enttäuschen den Hörer nicht. Grandios: Das Sex Pistols Cover am Ende. "Anarchy in the USA", gesungen von Tito Larriva, der mit "After Dark" schon auf dem "From Dusk Till Dawn" Soundtrack auf sich aufmerksam machte und im MDH einen der leicht durchgeknallten Hotelgäste spielt. Der Film selbst ist übrigens zum Sterben schön und funktioniert zusammen mit dem Soundtrack perfekt.
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