laut.de-Kritik
Kurzversion: geiles Album, kaufen!
Review von Michael EdeleKurzversion: geiles Album, kaufen!
Langversion: Overkill haben endlich wieder eine Scheibe mit richtig gutem Songwriting und einer erstklassigen Leistung von Blitz am Mikro abgeliefert. Sollte man als Fan unbedingt haben.
Noch länger? Ok ...
Was muss man über die Ostküsten Thrash-Institution Overkill noch groß einläutend erklären? Blitz und D.D. sind unkaputtbar und liefern regelmäßig gute bis sehr gute Alben ab. "The Wings Of War" macht da keinen Unterschied, sondern reiht sich eher in die Schlange der sehr guten Alben ein.
Mit einer satten Industrial-Note läutet das Intro den Opener "Last Man Standing" ein, bevor der typisch fette Overkill-Sound einsetzt und die Jungs das Gaspedal bis zum Boden durchtreten. D.D. Vernis Bass ist wie immer prägnant herauszuhören, hält sich aber im Gesamtsound angenehm zurück.
Heraus stechendes Merkmal der neuen Scheibe ist die Tatsache, dass sämtliche Song unglaublich eindringlich sind und unter die Haut gehen. Zwar drosselt "Believe In The Fight" das Tempo bereits wieder und setzt mehr auf eingängige Melodien. Kombiniert mit Bobbys unglaublich präsentem Gesang hat die Nummer etwas enorm fesselndes.
Man hat ständig das Gefühl, der Kerl hat einen am Kragen gepackt und keift dir seine Texte direkt ins Gesicht. So deutlich wie auf "The Wings Of War" wehte einem der Punk-Spirit der Band schon lange nicht mehr um die Ohren. Das wird bei einem Track wie "Bat Shit Crazy" schon deutlich spürbar.
Noch deutlicher wird es bei der kleinen Hommage an die Heimat "Welcome To The Garden State". Verbal hauen sie richtig auf die Kacke. Erinnert mich etwas an "NYC (Devil's Playground)" vom Album "Antihero" von D.D.s Nebenprojekt The Bronx Casket Co. Damit dürfte der nächste Dauerbrenner im Live-Programm sicher sein.
Für das Intro von "Distortion" haben wir uns ein bisschen bei "Für Elise" inspirieren lassen. Der düstere Song steht der Band allerdings bestens zu Gesicht und verbreitet eine ähnlich intensive Stimmung wie "A Mother's Prayer". "Where Few Dare To Walk" macht das Triple perfekt und glänzt vor allem mit einem Refrain, der mit seiner Epik auch Amon Amarth gut zu Gesicht stehen würde.
Zwar dreht "Hole In My Soul" das Tempo nicht mehr ganz so hoch, wie der Opener. Doch auch der Rausschmeißer feuert zum Abschluss nochmal aus allen Rohren. Seit "Ironbound" für mich das beste Album der Band.
1 Kommentar
Kischdoettingermukke 5/5