Porträt

laut.de-Biographie

PARTYNEXTDOOR

Ein Blick aufs Labelroster von OVO Sound reicht, um zu verstehen: Kanada ist dieser Tage die Brutstätte schlechthin für R'n'B-Sound, der sich fernab von Radio-Airplay und Kitsch definiert. Der Sänger, Songwriter und Produzent PARTYNEXTDOOR steht sinnbildlich für eine ganze Riege von Künstlern, die mit ihrer zumeist abstrakt dunklen und gleichzeitig gefühlvollen Musik die Nische zwischen Hip Hop und Pop besetzen.

PARTYNEXTDOOR - PARTYNEXTDOOR 3 (P3) Aktuelles Album

Die Erfolgsstory von PARTYNEXTDOOR beginnt, wie sollte es heutzutage auch anders sein, im Internet. Nachdem Jahron Brathwaite, so sein bürgerlicher Name, in einem Vorort von Toronto in gutbürgerlichen Verhältnissen aufwächst und erste musikalische Gehversuche im Chor der örtlichen Kirche wagt, ist seine Begeisterung schnell geweckt. Inspiriert von Boyz II Men und Blackstreet beginnt PND - damals noch als Jahron B. unterwegs - eigene Songs zu produzieren und auf MySpace zu veröffentlichen.

Just ab diesem Moment nimmt die Geschichte einen Verlauf, wie er fast nur in Amerika möglich ist. Jahron wird mit zarten 17 Jahren entdeckt und zieht umgehend nach Los Angeles. Dort unterschreibt er wenig später einen Songwriter-Vertrag bei Warner, der ihn allerdings nicht zufriedenstellt. Seine eigenen Texte sind für ihn selbst zwar oft zu persönlich, trotzdem versteht sich Jahron als Ein-Mann-Maschine, die von der Idee bis zum fertigen Song alle Fäden in der Hand behalten will. Zu dieser Zeit entsteht auch das Pseudonym PARTYNEXTDOOR. Der Name geht auf einen Fruity Loops-Filter zurück, von dem Jahron annimmt, dass ihn Vorbild und OVO-Mainproduzent Noah "40" Shebib häufig benutzt.

Nach einem kurzen Intermezzo in Miami gelangen Demos, an denen PND kontinuierlich werkelt, an einen berüchtigten Boi-1-Da, einen der einflussreichsten Hip Hop-Produzenten in Übersee und zudem In-House-Produzent vom Drake-Imprint OVO. Nach Rücksprache mit Co-Gründer Oliver El-Khatib und Drake himself ("Yo, that party kid is nice") unterschreibt PARTYNEXTDOOR seinen ersten Künstler-Vertrag beim Eulen-Label aus Kanada.

Nach den ersten beiden selbstbetitelten und ausnahmslos selbstproduzierten Veröffentlichungen, auf denen sich auch der erste mittelgroße Hit "Recognize" wiederfindet, folgen die ersten Auftritte auf der ganz großen Bühne. Nach gefeierten Background-Vocals auf "Nothing Was The Same" folgen drei Produktionen und zwei Gesangsbeiträge auf Drakes "IYRTITL"-Mixtape. Auf dem Song "Wednesday Night Interlude" ist er gar ohne Drake zu hören, diese Ehre wurde bis dato nur einem gewissen Kendrick Lamar zuteil.

Kurz darauf landet PND seinen größten Erfolg im Songwriting, das er zwar nur noch spärlich, dafür aber um so spektakulärer betreibt: er schreibt den Text für Rihannas "Work", einen der größten Hits 2016 weltweit. Weiter übt er unverkennbaren Einfluss auf Drakes "Views"-Platte aus. Im August des Jahres aber schlägt wieder Zeit für PND selbst: "PARTYNEXTDOOR 3 (P3)" erscheint und eröffnet dem zu diesem Zeitpunkt erst 23-jährigen Kanadier erstmals eine weltweite Hörerschaft.

Das Momentun auf seiner Seite hat er bereits nach der Singleauskopplung "Come And See Me", die weltweit für Aufsehen sorgt – nicht zuletzt dank einem starbesetzten Video und einem schlichtweg wundervollem Balladen-Remix mit Erykah Badu. Spätestens ab diesem Zeitpunkt emanzipiert sich PND endgültig vom Ruf als ewigem Protegé von Förderer Drake. Auch Vergleiche mit Kanadas führendem R'n'B-Exportschlager The Weeknd verstummen ob der Eigenständigkeit PNDs Musik zusehends.

Ob es schick ist, ausgerechnet in der 'Corona-Krise' 2020 ein Album mit "PARTYMOBILE" zu betiteln? Der sanft gleitende Schmuse-Longplayer klingt nach Lounge und den Momenten nach der After-Party. Gäste sind Drake und Rihanna - was bei der Vorgeschichte im Grunde gar keine Sensation ist, im Netz aber wieder die Spekulationen über Rihannas Folgealbum anheizt.

Alben

Surftipps

  • Offizielle Seite

    Ausgangspunkt mit Links zu Soundcloud, FB usw.

    http://www.partyomo.com/