laut.de-Kritik
Pralle EBM-Ohrwürmer en masse.
Review von Michael EdeleAlex P., besser bekannt unter seinem Pseudonym Painbastard, meldet sich fast zwei Jahre nach dem Debüt "Skin On Fire" mit 13 neuen Werken zurück. Schon der Vorgänger war eine Aneinanderreihung von erstklassigen EBM-Hits, und daran hat sich auf "Overkill" auch nichts geändert.
Das lassen die ersten "Eternity"-Klänge nicht unbedingt erwarten. Das Stück lebt eher von einer Soundtrack-Atmosphäre und erinnert ein wenig an Enigma. Technoide Beats stehen hier noch nicht im Vordergrund. Doch "Nervenkrieg" rückt den ersten Eindruck gleich wieder gerade: In die harten Elektronikklänge mischt sich verzerrter aggressiver Gesang, was sofort zum Tanzen einlädt.
Vermutete ich noch bei der letzten Review, Alex müsse sich anstrengen, um das Debüt zu toppen, belehrt er mich nun eines Besseren. Dem Mann scheinen die Hits nur so aus dem Keyboard zu fallen. "Common Wealth" legt in Sachen Geschwindigkeit gleich noch 'ne Schippe drauf und dürfte dem ein oder anderen bewegungstechnisch alles abverlangen. Wesentlich entspannter präsentieren sich die beiden deutschsprachigen Nummern "Todesengel" und "Wenn Die Zeit Still Steht".
Hier zeigt sich auch die Weiterentwicklung des Painbastards. Die auf dem letzten Album bemängelte Monotonie in Sachen Beat und Geschwindigkeit vermeidet der Mann diesmal. Nach einem kurzen Sprachsample-Intro lässt das knallharte "System Failed" mein Herz höher schlagen, denn sogar ein paar sägende Gitarren braten vor sich hin und machen den Track headbangertauglich.
"Overkill" ist wieder randvoll mit potenziellen Hits, die instrumentalen "The Face Of War" und "All Is Said" bilden da keine Ausnahme. Auch ein fast in Futurepop-Sphären vordringendes "A Short Moment Of Love" oder das zähe, hasserfüllte "Innocence" fügen sich hervorragend in den Gesamtkontext. In Sachen Abwechslung hat Alex enorm dazugelernt, seine Songs sind alle Ohrwürmer mit absolutem Tanzpotenzial. Wer auf Suicide Commando oder [:SITD:] steht, kommt an "Overkill" nicht vorbei.
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