laut.de-Kritik

Der Labradford-Gitarrist auf elektronischen Abwegen

Review von

Erfreulich, die Neuorientierung von Mute. Nach der fantastischen Appliance LP nun Pan American. Das Projekt Pan American ist die Spielwiese des Labradfordgitarristen Mark Nelson. Labradford haben mit "E Luxo So" eine der besten Platten des letzten Jahres veröffentlicht.

Da Qualität verpflichtet, versucht Nelson die Stärken Labradfords, nämlich die Kombination elektronischer und analoger Elemente, auf ein neues Level zu heben. Der analoge Anteil wird dabei auf das nötigste Mindestmaß zurückgeschraubt. Für die Vocals von "Code" wurden die Geschwister im Geiste, Al Sparhawk und Mimi Parker verpflichtet, die ihrerseits bei Low versuchen mit minimalem Instrumenteneinsatz die Grenze zwischen kaum noch wahrnehmbarer Bewegung und Stillstand auszuloten.

Die spannendsten Momente dieser CD entstehen aber, wenn das Cornett des vielbeschäftigten und sehr umtriebigen Rob Mazurek zum Einsatz kommt. Die sparsamen, ambienthaften Sounds Nelsons und die jazzigen Improvisationen Mazureks erzeugen eine fiebrige Atmosphäre, die man zuletzt in Miles Davis' Hochphase zu hören bekommen hat.

Natürlich wird hier das Rad nicht neu erfunden. Aber im Unterschied zu anderen Rädern ist dieses verchromt und vor allem noch unausgewuchtet, was jede Fahrt zu einem neuen Erlebnis macht.

Trackliste

  1. 1. Steel Stars
  2. 2. Code
  3. 3. Double Rail
  4. 4. Coastal
  5. 5. K.Luminate
  6. 6. Boths Ends Fixed

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LAUT.DE-PORTRÄT Pan American

Pan American ist das Soloprojekt von Mark Nelson, dessen Hauptbeschäftigung darin besteht, bei der Band Labradford die Gitarre zu bearbeiten. Seine …

1 Kommentar

  • Vor 13 Jahren

    wow, jetzt erst entdeckt und was für ein album. gerade der dub anteil, der an dub techno erinnert, aber nicht so elektronisch klingt, ist fantastisch. der vorgänger (selftitled) ist auch sehr gut, aber 360/360 ist bisher das perfekteste album von pan-american.
    die neueren alben sind leider etwas stark in die ambient richtung abgedriftet und mir fehlt etwas der dub, aber dieses album ist einfach ein muss für jeden downtempo fan.