laut.de-Kritik
Ausgereift, homogen und musikalisch reifer als früher.
Review von Stefan FriedrichWas mich Papa Roach bislang nicht wirklich ernst nehmen ließ, war das extrem dämliche Pseudonym, welches sich der Sänger zugelegt hatte - Coby Dick. Nach dem Erfolg des letzten Albums "Infest" und dem damit zwangsläufig verbunden Presserummel scheint aber ein Reifeprozess eingesetzt zu haben. Auf "Lovehatetragedy" tritt Coby Dick wieder unter seinem echten Namen an: Jacoby Shaddix. Und auch musikalisch sind Papa Roach etwas reifer geworden. Die Songs wirken über weite Strecken ausgereift, homogen und besser durchdacht als auf dem Vorgänger. Auch wenn diesmal der ganz große Singlehit wie "Last Ressort" fehlt.
Mit einem explosiven Cocktail aus Faith No More und Bad Religion-Gitarren geht's los. Der Opener "M-80" ist gleichzeitig einer der Höhepunkte auf "Lovehatetragedy". Bei "Life Is A Bullet" wird das Tempo zwar eine Stufe zurück genommen, trotzdem kommt der Song druckvoll 'rüber. Vor allem der sich steigernde Refrain bleibt in den Ohren hängen, wie auch beim dritten Titel. "Time And Time Again" kann jedoch nicht vollständig überzeugen. "Walking Thru Barbed Wire" vereint dafür wieder sämtliche Roach'schen Stärken in sich.
Bei "Decompression Period" wird es dann ein ganzes Stück ruhiger und düsterer und dieser Sound steht den Jungs gar nicht mal schlecht. "Decompression Period" ist zwar keine der typischen Abgehhymnen, aber trotzdem einer der stärksten Songs auf "Lovehatetragedy". Auch "Born With Nothing, Die With Everything" geht noch mehr als okay, warum allerdings gerade "She Loves Me Not" als erste Single ausgewählt wurde, ist nicht ganz ersichtlich, befinden sich doch mehr als eine handvoll besserer Songs auf dem Album. "Black Clouds" beispielsweise, wieder etwas ruhiger, aber umso druckvoller oder aber "Code Of Energy".
Am Ende des Albums befinden sich mit "Gouge Away" und "Never Said It" noch zwei Bonustracks, die sich vor dem Rest des Albums aber keineswegs verstecken müssen. Fazit: Gelungener Nachfolger zu "Infest".
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4/5