Paris (Schweden) - " Yellow Eden"

Die Achtziger sind verdammt hip. Right here, right now spaltet sich das Revival in zwei Fraktionen: Die Elektro- und die Indie-Eighties-Sound-Bands. An dieser Stelle reden wir über letztere. Die, die sich mit ihrem Frauengesang an Blondie anlehnen und vornehmlich aus Schweden kommen.

Wenn also jemandem die Musik, die Paris mit "Yellow Eden" vorlegen, irgendwie bekannt vor kommen sollte, ist das sehr wohl berechtigt. Denn ihre Landsleute von The Sounds haben im letzten Jahr mit ähnlichem Konzept ein Album heraus gebracht, das nach genau den selben Mustern funktioniert. Das Déja Vu ist vorprogrammiert!

Genau wie die Sounds gingen auch Paris in Schweden ab wie Schmitts Katze. Betrachte ich die Musik jedoch mit etwas Abstand, lassen mich die Stücke zunächst gelangweilt zurück. Höre ich genauer hin, erkenne ich immerhin ab und zu differenziert ausgearbeitete Ohrwurm-Melodien.

Wären da nicht die Texte. Da machen sich die Sängerinnen Emma und Annika doch so hochtrabende Gedanken wie "Does Michael Jackson really want to be white?" oder "Expectation's high, she's gonna go out/.../Feeling sick, don't want to go out". Das kann jeden noch so angenehmen Soundteppich in 1000 lächerliche Scherben zerspringen lassen.

Dass ein ordentlicher Mix aus Punk, Synthie und den richtigen Frisuren nicht das ultimative Erfolgskonzept ist, beweist "I Watch TV". Die Keyboard-Melodie dieses Songs ist einfach zu billig. Die Gesangsmelodien sind, wie bei "Hey Sailor!", in den Strophen konstruiert und holprig.

Ich frage mich, was diese Band ausmacht. Paris liefern zwar nette Melodien, doch aufhorchen lassen sie mich nicht. Dafür haben sie schlicht zu wenig Unterscheidungspotenzial. Da hilft auch das hippe Achtziger-Outfit nicht.