laut.de-Kritik
Der Maximo Park-Sänger frönt erneut dem Gitarrenpop.
Review von Markus Brandstetter"Water flows in my mouth / I'm immersed in the deep end now / these are themes I'll allow / all my dreams are contradictions"
Dass Paul Smith, seines Zeichens Sänger und Songschreiber der Newcastler Maximo Park ein gutes Händchen für Poptexte mit Tiefgang hat, beweist der 36-Jährige auch auf seinem zweiten Solo-Album "Contradictions" erneut. Luftige, sommerliche Melancholie liegt in der Luft, ein simples, cleanes Gitarrenlick trägt den Opener, darüber legt sich eine zweite, mit Reverb beladene, flächige Gitarre. Stimmungsvoll, durchaus, wenn auch kein wirklich umwerfender Opener.
"Break Me Down" ist da schon um einiges stärker, zu Beginn wummert noch kurz etwas Effektiertes (könnte eine durch Pedale gejagte Gitarre sein oder ein Synth), dann kommt das Stück recht schnell auf den Punkt. Fünfzig Sekunden und schon ist dieser Refrain da, der viel eher nach kalifornischer Abendsonne denn nach Newcastle-Wetter klingt. "Contradictions" ist Hook-verliebter Gitarrenpop, der zwar über die ganze Länge auf den Punkt kommt, aber hier und da auch ein wenig austauschbar klingt. Fans von den neueren Maximo Park warden durchaus sofort Gefallen an den dreizehn Stücken finden können – auch wenn Smith das Niveau nicht über die ganze Platte halten kann.
Am besten ist Smith immer dann, wenn er sonnige, schnell auf den Punkt kommende Gitarrenpop-Songs hinschleudert. "People On Sunday" ist da ein wunderbares Beispiel. Der Song besteht quasi nur aus Refrains, kommt ohne Einleitung/Einzähler/Intro sofort auf den Punkt und versprüht wie vieles auf "Contradictions" einen gewissen 1970er-Jahre-Charme.
Für "All The Things You'd Like To Be" hat er Wendy Smith von Prefab Sprout ins Studio geholt. Das harmoniert im Duett zwar gut, allerdings weiß der Song, passend zum Titel, nicht so ganz, wo er hin will. Bei "I Should Never Know" kanalisiert Smith dann wiederum die Cocteau Twins und schafft eins der bemerkenswerteren Stücke der Platte.
Die Titel sind allesamt kurz, knapp, auf den Punkt, nur ein Song knackt die Vier-Minuten-Grenze, die meiste Zeit reichen die radiotauglichen drei Minuten und 30 Sekunden aus, oft auch weit weniger. Es hätte auf "Contradictions" keine dreizehn Songs gebraucht, um auf den Punkt zu kommen – und wirklich neue Fans dürfte Smith mit diesem Longplayer auch nicht anlocken. Wer ihn aber bis dato schon mochte, wird das auch nach "Contradictions" noch tun.
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