laut.de-Kritik
Floorlastig dank Deepness und discoidem Ambiente.
Review von Gregory BritschIm letzten Jahr in der Otto Normal Urlauberfalle Pacha auf Ibiza zum besten Drum'n'Bass-DJ gekürt - logo, klarer Heimvorteil bei den Horden von bedröhnten Angelsachsen, kommt heuer der längst überfällige Longplayer auf seinem neu gegründeten Cubik Plattenlabel. Lange hat es gedauert, bis der Nachfolger zum Liquid Funk Epos "Miles From Home" den Ansprüchen von Herrn Pesce genügte.
Sein alter Sound scheint endgültig passé, spätestens seit im Vereinigten Königreich auch alte Recken wie Shy FX oder J Majik mit ihren houseigen Vocal Drum'n'Bass Tunes die Charts entern konnten. Eben genau in dieselbe Kerbe hauen beispielsweise "You Got Me Burning" und "Satisfy My Love". Ausgestattet mit einer Nuance Deepness und discoidem Ambiente geraten der Großteil der in Kollaboration mit Co-Ordinate, Flytronix und Neil Mac produzierten Tracks zudem ausgiebig floorlastig, ohne jedoch ausufernder Monotonie zu frönen.
Hierfür sorgen "soulfull sassy Vocals", wie der Anpreiserappartschick auf neudeutsch konstatiert. Von dieser Verbindung aus Gesang sowie Trommel und Bass heißt es ja nicht erst seit gestern, dass sie die Zukunft des Business verkörpert. Entgegen Hardstep bzw. Rocker Donnerwetter für uns' Tinitus können Melodie und Gefühl offenbar mehr bewegen und anstatt erfolgreichen jüngeren Hüpfern wie Marcus Intalex das Feld zu überlassen, geht Mister Pesce zum gekonnten Angriff über. Ein dreiviertel Big Up wie man unter gestandenen Drum'n'Bassern so sagt.
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