laut.de-Kritik

Die schwedischen Tortoise auf der Überholspur.

Review von

Wie im normalen Leben sind die zukunftsweisenden Pfade auch in der Musik oftmals verschlungen. Davon kann das schwedische Trio Pluxus manches Lied singen. Ihr Album "Solid State" veröffentlichten sie schon vor zwei Jahren auf dem bandeigenen Indie-Label Pluxemburg, wo unter anderem auch Jeans Team mit einer EP zu Gast waren. Jetzt erscheint der Pluxus-Longplayer "Solid State" erneut - jetzt jedoch beim Kölner Technolabel Kompakt.

Damit stehen die Chancen gut, dass die Band nun auch Hörer außerhalb von Schweden mit ihrer Musik erreicht. Verdient hätte sie es allemal. Das findet allen voran Michael Mayer, emsiger DJ und A&R von Kompakt. Er war bei einer Skandinavienreise auf die Band aufmerksam und begeistert geworden.

Entgegen der etablierten Label-Philosophie sehen Pluxus ihre Heimat aber nicht im Club. Zwar enthält "Solid State" mit "Boot - Strap" auch so etwas wie eine tanzflächentaugliche Nummer. Die überwiegende Mehrzahl der Tracks gibt sich jedoch weitaus unkonventioneller.

Pluxus machen eine Art elektronisch-experimentellen Krautrock, sind vielleicht so etwas wie die abstrakte Variante zu den Releases auf James Holdens Border Community-Label.

Die Indie-Vergangenheit ist jederzeit präsent, jedoch nicht immer so deutlich wie beim Opener "Transient". Der macht quasi dort weiter, wo Tortoise vor einigen Jahren aufgehört haben. "Solid State" ist ein Album, das sowohl Indie-erprobten als auch technoid geschulten Ohren einiges zu bieten hat. Bei allen Referenzen bleibt der Sound von Pluxus jedoch eigenständig und biedert sich dem Zuhörer niemals an.

Trackliste

  1. 1. Transient
  2. 2. Perm
  3. 3. Boot - Strap
  4. 4. Kinoton
  5. 5. Forti
  6. 6. Contax
  7. 7. Corrose
  8. 8. Salsui
  9. 9. Solid State
  10. 10. Slow Peel

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