laut.de-Kritik

Indierock inklusive Hookline und Hymnen-Charakter.

Review von

Wer hätte zu Zeiten von "Waiter: 'You Vultures!'" gedacht, dass die Jungs von Portugal. The Man drei Jahre und drei Alben später vielleicht die Sommerplatte des Jahres vorlegen. Mit eingängigen Songs, die schnell im Ohr sind, der gewissen sommerlichen Lässig- und Leichtigkeit und mindestens einem Song, in dem das Wort "Sun" vorkommt. Portugal. The Man haben einen solchen.

Ein Gitarren-Riff, das man in dieser Eingängigkeit von den Alaskanern wahrscheinlich noch nicht gehört hat, leitet "The Satanic Satanist" ein. Some might say, der Song "People Say" erinnere an die Anfangstage von Oasis. Nicht ganz zu Unrecht.

"Mornings" mutet sehr psychedelisch an, die Gitarren erinnern an die späten Sechziger / frühen Siebziger, doch den Soli fehlt die Zeit, auszuufern. Genau wie in den Harmonien von "Everyone Is Golden" hört man da ganz deutlich John Gourleys Leidenschaft für die Beatles heraus.

So präsentiert sich der Viertling der Band in Sachen Einflüsse und stilfremde Elemente wieder ähnlich abwechslungsreich wie seine Vorgänger: Off-Beats verschmelzen mit Hip Hop-Drums zu einem Sound, in dem elektronische Spielereien genauso wenig fehlen wie geschrammelte Gitarren.

Wiedererkennungswert bieten vor allem auch die charakteristische Stimme John Gourleys und die für die Band so typischen Falsett-Gesänge, ansonsten macht das Album einen konsequenten Schritt in die Richtung, die "Censored Colors" bereits andeutete: An die Stelle von Prog- tritt zugänglichster Indierock mit Drei-Minuten-Songs inklusive Hookline und Hymnen-Charakter.

Anders als beim langatmigen Vorgänger macht die neue Unverkopftheit auf "The Satanic Satanist" Sinn. Portugal. The Man präsentieren ihr bis jetzt wohl zugänglichstes Album. Und genau deshalb wird es manchem Fan unzugänglich bleiben.

Trackliste

  1. 1. People Say
  2. 2. Work All Day
  3. 3. Lovers In Love
  4. 4. The Sun
  5. 5. The Home
  6. 6. The Woods
  7. 7. Guns And Dogs
  8. 8. Do You
  9. 9. Everyone Is Golden
  10. 10. Let You Down
  11. 11. Mornings

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LAUT.DE-PORTRÄT Portugal. The Man

Oberflächlich betrachtet ist es ein Leichtes, John Baldwin Gourley (Gesang, Gitarre), Wesley James Hubbard (Keyboard und Programming), Zachery Scott …

15 Kommentare

  • Vor 15 Jahren

    Censored Colors ist bis heute eines meiner absoluten lieblingsalben. The Satanic Satanist ist ein klarer rückschritt und eine riesige enttäuschung. die songs sind bis auf wenige ausnahmen (People Say, The Sun) langweilig und belanglos.

  • Vor 15 Jahren

    nananana.... so schlecht ist es dann nicht und von belanglos würde ich sicherlich nicht sprechen.

    find's ganz oke...

  • Vor 15 Jahren

    Tolles Album, finds richtig gut, Songs sind durchweg gut (4/5), nur zu kurz. Schön, dass die Review jetzt endlich da ist... Erstaunlich, dass man auf jedem Album ne neue Richtung einschlagen kann und es immer noch imho super gute Mukke ist!!

    btw das Album ist ja mal wunderschön gestaltet und eine falttechnische Herausforderung:) Aber ein absolutes Argument PRO CD-Kauf, wer hier nur Itunes und Konsorten besucht, verpasst echt was.