laut.de-Kritik
Intelligent gemachter und rhythmisch ausgefeilter Rock.
Review von Alexander Cordas73 Minuten Pothead live? Wäre das auf einem ihrer Konzerte die reine Netto-Spielzeit, würde ich mein Geld zurück verlangen. Zusammen mit der ersten Live-CD ergibt vorliegendes Tondokument - abzüglich der Überschneidungen - ungefähr das, was man von Pothead live erwarten darf: Ungeschminkten, intelligent gemachten und rhythmisch ausgefeilten Rock.
Nach wie vor erstaunt, wie schnörkellos und unaufgeregt das Trio immer wieder Feinheiten in seinen Sound einarbeitet, die man sonst eher selten zu hören bekommt. Die Songauswahl für "Berlin 2010" geht in Ordnung. Ohnehin ist es bei den Wahl-Berlinern müßig, über die Setlist zu diskutieren.
Zum einen entsteht diese stets spontan ohne festgelegten Plan. Die Stimmung bestimmt, wohin die Reise geht, und da können die drei in ihrer Homebase kaum etwas falsch machen. Zum anderen schöpfen Pothead mittlerweile aus einem äußerst reichhaltigen Fundus an Songs, so dass es kaum eine Rolle spielt, welcher Song heuer mal nicht dabei ist.
Allerdings reibe ich mich nach wie vor an "Black War", obwohl ich mittlerweile ein Einsehen habe, dass das Teil wohl fester Bestandteil jedes Konzerts zu sein scheint. Mit dem "Indian Song" verhält es sich ähnlich, wobei hier die Notwendigkeit einer Berücksichtigung wenigstens logisch erscheint.
Fazit: "Berlin 2010" ist eine hübsche Überbrückung für das nächste Studioalbum und ein netter Appetizer für Pothead-Neulinge, mal eines der Konzerte zu besuchen. On tour sind sie nämlich nonstop.
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