laut.de-Kritik
Bee Gees-Roboter und Motörhead-Exzesse.
Review von Kai ButterweckKnapp eine Woche vor der Veröffentlichung des mittlerweile elften Studioalbums feierten Pothead eine zünftige Record-Release-Party im restlos ausverkauften Berliner Huxleys. Knapp zweitausend verschwitzte Leiber huldigten dem neuen Schaffen des (Wahl)-Hauptstadttrios – und das völlig zu Recht. Denn was Brad, Jeff und Kessel-Neuzugang Nicolaj dieser Tage unter dem Titel "Jackpot" in die Rock'n'Roll-Runde werfen, treibt jedem Freund von erdigen Handmade-Klängen die Freudentränen in die Augen.
Vom Danko Jones meets Sisters Of Mercy-Opener "Take Your Queen" über "Emotion Of The Potion", einem kantigen dreieinhalbminütigen Rock-Roboter mit Bee Gees-Einschub bis hin zu krachenden Motörhead-Exzessen à la "Detroit" stopfen Pothead so ziemlich alles in die Tüte, was sich in den vergangenen 20 Jahren im bandeigenen Proberaum an Sounds so angesammelt hat.
Kratzige Gitarrenwände und einzigartige Vocals fügen sich überraschend harmonisch zusammen. "Rhyme In Time" beeindruckt mit einer tanzwütigen Halbakustik, "Bombay" mit funkigen Elementen und doomigen David Bowie-Anleihen. Der Lohn prangt in dicken Lettern auf dem Cover: Jackpot. Ohne große Umschweife kommen Pothead auf den Punkt. Der skurrile Mix aus Industrial-lastigem 80s-Gesang, knarzigem Stonerrock sowie dem Gespür für einprägsame Melodielinien funktioniert besser denn je.
Mit "Jackpot" präsentieren Pothead eine wahre Wundertüte. Denn auch wenn sich letztlich irgendwie alles über acht Ecken zu einem Ganzen formt, wartet jeder Song mit einer individuellen Note auf. So bleibt es spannend bis zum letzten Akkord des abschließenden "Northern Lights". Wer dann den 'Fehler' begeht, auf die Repeat All-Taste zu drücken, der sollte sich den Rest des Tages frei nehmen. Denn mit jedem weiteren Durchlauf öffnen sich neue Klangaspekte.
4 Kommentare
Ich liebe diese Band für ihren Namen .
Und ich für ihre Musik.
fett
nach Grassroots bestes Stück im Player ...