laut.de-Kritik
Gesanglich wie instrumental eine bärenstarke Leistung.
Review von Michael EdeleMan kann Pyramaze eigentlich als so was wie das Äquivalent zu Roy Z bezeichnen. Eben jener war es ja, der sowohl Bruce Dickinson zurück in die Arme von Iron Maiden gebracht hat, als auch Rob Halford heim zu Judas Priest. Genauso dürften Pyramaze ihren Beitrag dazu gehabt haben, dass Matt Barlow nun wieder bei Iced Earth hinterm Mikro steht.
Hätte Matt durch seine Kooperation mit den Dänen nicht signalisiert, dass er der Musik nun doch nicht ganz den Rücken kehren will, hätte Jon Shaffer seinen einstigen Kollegen wohl nie wieder kontaktiert. Zwar erscheint die musikalische Visitenkarte offiziell erst nach der schon wieder vollzogenen Reunion mit Iced Earth, doch man darf davon ausgehen, dass Mr. Shaffer "Immortal" schon ein wenig früher hören durfte. Das Ergebnis hat dann wohl sämtliche Zweifel - sofern überhaupt welche bestanden - vom Tisch gefegt, denn Matt legt hier eine wirklich bärenstarke Leistung hin.
Die Instrumental-Abteilung von Pyramaze ist so ganz nebenbei natürlich auch über jeden Zweifel erhaben und legt dem Sänger eine nicht weniger starke Unterlage. Mit dem schönen Intro "Arise" erschaffen sie gleich mal eine gewisse Soundtrack-Atmosphäre, die auf "Year Of The Phoenix" vorbereitet. Der Song wandelt eingangs fast schon zu sehr auf traditionellen Power Metal-Spuren, mündet aber in einem Refrain, der geradezu von Iced Earth stammen könnte. Allein die Keyboards behalten das Soundtrackfeeling weiterhin bei.
Dem folgt mit "Ghost Light" eine düstere Midtemponummer, mit einigen überraschenden Wendungen innerhalb des Songs. Man merkt, dass Pyramaze gar nicht so weit von Iced Earth entfernt sind, aber dennoch ihr eigenes Ding durchziehen. Vor allem haben sie ein paar treffende Chöre dabei, die etwas an Demons erinnern. Beim Midtempo-Stampfer haben die Keys weitgehend nur untermalende Aufgaben, wenn man vom Intro und den Flöten gegen Ende des Songs absieht. Ansonsten bestimmt die Gitarre und Matts Gesang das Geschehen.
Musikalisch und vor allem auch gesanglich folgt mit "A Beautiful Death" das absolute Highlight der Scheibe. Allerdings sollte man wohl passionierter Rollenspieler sein oder bei den Texten besser weghören. Wenn einem da schon wieder was vom Ruf des Kriegers und ähnlichem vorgesungen wird, oder dass sie in "Caramon's Poem" Seite an Seite durchs Drachenland latschen, dann sollte man den Hobbit im Keller mal wieder auspeitschen, damit der ein paar anständige Texte produziert. Echte Helden sollten doch zumindest ein Pferd unterm Arsch haben!
Balladesk wird es mit "Legacy In A Rhyme", bei dem der wirklich herausragende Gesang von Matt hauptsächlich von tollen Klaviermelodien unterstützt wird. Dem gegenüber steht das sehr folkige "The Highland", das einmal mehr die Nähe zu Demons & Wizards, bzw. Blind Guardian deutlich macht. Kein Wunder, dass sich Matt dazu bereit erklärt hat, bei Pyramaze einzusteigen. Den eigentlichen Abschluss liefern sie mit dem zweiten Highlight namens "Shadow Of The Beast", das einen verdammt treibenden Refrain mit zwingenden Melodien bereit hält.
Abgerundet wird "Immortal" durch das Outro "March Through An Endless Rain", welches musikalisch an das Intro anschließt. Somit sind es gerade mal acht Songs und zwei kurze, score-ähnliche Stücke auf der Scheibe, was die Spielzeit ein wenig knapp macht. Gemessen an der Qualität der Musik geht das aber durchaus in Ordnung.
1 Kommentar
Wow, auch wenns kein Death is, ich find´s ziemlich cool. Is´ eben epic.^^