Rakoth - " Tiny Deaths"

Was spült mir da durch Hirn und Darm? Es sind wohl Rakoth und das ist arm.
Denn dünn der Sound und schräg der Klang, da wird dem Eddy Angst und Bang.
Würd er noch durch die Wälder rauschen, könnt er solchen Klängen lauschen.
Doch seit aufrecht er im Gang, kotzt ihn solch Zeitverschwendung an.

Und mit dem Darmgrimmen bin ich noch nicht mal alleine. Die Band selbst scheint unter heftigen Verstopfungen zu leiden, denn anders kann ich mir "Fevered" nicht erklären. Zwar wurde ich bei den einleitenden Reimen nicht unbedingt von Goethes Muse geküsst, aber Rakoth hätte die Gute nicht mal mit dem Arsch angeschaut. Tut mir ehrlich leid, es mag ja sein, dass die Damen und Herren hinter der Band wirklich elitär hohe Ansprüche an sich selbst und die musikalische Vertonung ihrer lyrischen Ergüsse haben, aber denen kann ich nicht so ganz folgen. "Guaranteed to devide fans and critics alike", schreiben sie auf die CD. Selten waren Worte so wahr wie diese. Jedoch muss mir dann echt mal einer erklären, was das Besondere an "Tiny Deaths" ist, falls mir mal jemand über den Weg läuft, der dieser Scheibe was abgewinnen kann.

Zwar wurde in mir kurzzeitig meine lyrische Ader erweckt, aber ich glaube, nicht nur die Redaktion stimmt mit mir darin überein, dass die am besten für lange Zeit wieder ruht. Eine Pause von anderthalb Jahrzehnten empfehle ich Rakoth ebenfalls, bis dahin wird vielleicht auch die Musik, die in den Star Trek-Folgen immer als modern angegeben wird, salonfähig, und dann seid ihr ganz bestimmt mit vorn dabei. Es ist zwar nicht wirklich alles voll für'n Arsch, aber wenn es bis zur Mitte des sechsten Songs dauert, bis mal 'ne anständige Melodie verbraten wird, dann krieg ich immer so ein nervöses Zucken in Richtung Eject-Taste.

Um diese Review aber gebührend zu beenden, möchte ich einen weiteren unbekannten aber nichtsdestotrotz großartigen Dichter unserer Zeit zitieren: Erst biss er in ein Knäckebrot, dann schiss er eine Schnecke tot!