laut.de-Kritik

Liebe, Bodenständigkeit und herbsttaugliche Tunes.

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Auf Bandcamp.com diggt mit Ausdauer das eine oder andere Kleinod. Im Falle von Ex-Little Brother-Emcee Big Pooh gräbt man eins aus dem Boom Bap-Bereich aus. Der dritte Teil seiner "Fat Boy Fresh"-Reihe kommt als kurzweiliges Konzeptalbum und zeigt gewohnt souligen Kopfnicker-Sound von seiner frischesten Seite.

"I'm hotter than a sweater on a girl in the summer", auf dem Opener "Don't Change" stellt Big zu Dilla-artigem Funk gleich die Weichen und vor allem klar: "LB aint coming back and that's a fact". Wie man liest, spricht er zwar mit 9th Wonder, eine Zusammenarbeit soll es dann aber noch nicht sein. Warum auch? Poohs Produzent The Mighty DR beherrscht ebenfalls seine Sampler und Fruity Loop-Programme.

Auf "Follow My Lead" zieht und zirpt er gekonnt an Keyboard und Gitarre, während der "Gold Chain" den Soul sauber und straight loopt und pitcht. Inhaltlich feiert Big Pooh auf Albumlänge Geburtstag und lässt zwischen den Tracks seine Freunde ihre lustigsten und peinlichsten Party-Stories erzählen.

In "26 Shots" dreht sich alles um Alkohol-Exzesse und den Morgen danach ("Think I was in the bathroom, not a good look") und bei "My Homegirl Friend" um Club-Schlägereien unter Frauen. Zum Glück unterlegt er die Spoken Words mit sonnig-entspannten Beats, so dass diese Geschichten niemals langweilen und in ihrer Komik/Tragik eine enorme Schlagkraft entwickeln.

Track-technisch avancieren jedoch "Gone Fishin" und "The Thirst" zu den absoluten Höhepunkten des Albums. Auf "Gone Fishin" adaptiert DR den "Strawberry"-Beat des Ghostface Killahs und der Rapper spinnt gar Ghosts schlüpfrige Groupie-Story weiter, in dem er sich beschwert, dass seine Frau, die Schlampe, weg ist und Wu-Schwänze lutscht. Groß. "The Thirst" dagegen pumpt vor allem durch das Opus-Sample (ja genau, "Life Is Life" und so) von "She Loves You". Banger.

Fazit: Vielleicht ein, zwei Songs zu wenig, vielleicht ein, zwei Stories ohne Rap zu viel, überzeugt "Fat Boy Fresh Vol.3: Happy Birthday Thomas" trotzdem mit Liebe, Bodenständigkeit und herbsttauglichen Tunes.

Trackliste

  1. 1. Uncle Thomas 0:03
  2. 2. Don't Change
  3. 3. Follow My Lead
  4. 4. 26 Shots
  5. 5. Gold Chain
  6. 6. My Homegirl Friend
  7. 7. Gone Fishin'
  8. 8. Club In The City
  9. 9. Happy Birthday (feat. Jared Evan)
  10. 10. Tacos
  11. 11. Steve Harvey
  12. 12. Hard To Get
  13. 13. The Thirst (feat. Chaundon)

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