laut.de-Kritik
Schnell, fies und gemein, aber nie langweilig.
Review von Michael EdeleGanz furchtbar böse auf den Sack gibt es zur Abwechslung mal nicht aus dem Hause Relapse Records, sondern von Century Media. Die haben ja bekanntlich die Promotion für sämtliche New Haven Acts übernommen, zu denen auch die Schweden von Relevant Few gehören.
Der Vergleich mit den Relapse Records Acts ist durchaus gerechtfertigt, denn mit deren Grindcore-Zugpferden wie Nasum oder Regurgitate können Relevant Few durchaus mithalten. Die Minutenangabe der 25 Songs liest sich dann auch wie ein binäres System (sprich: 01011001 usw.), nur "Doomsday Celebration" macht da eine Ausnahme mit einer Länge von über vier Minuten.
Doch nicht nur die Überlänge dieses Tracks ist bemerkenswert, auch die doomige Geschwindigkeit, die schon in Cathedral-Sphären vorstößt, ist die Ausnahme von der Regel.Die restliche halbe Stunde verbringen die Göteburger nämlich damit, sich ohne Rücksicht auf Verluste durch die Gehörgänge des unvorbereiteten Rezensenten zu pflügen und dabei nicht nur den Gehörknorpel zu verbiegen.
Wenn ich darüber nachdenke, dass die Jungs ihre Songs live in einem Take aufgenommen haben, dann könnte es passieren, dass mir nicht nur ein, zwei Eier aus dem Sack fallen, sondern die Nudel gleich mit flöten geht. Egal was man von so fiesem Geschrote hält (ich find's geil), das nötigt Respekt ab. Da der Sound auch noch erstklassig ist, geht die Punktetendenz von der drei stark nach oben in Richtung vier.
Relevant Few sind schnell, fies und gemein, dabei aber nicht langweilig, denn auch die Schweden haben begriffen, dass eine ausgewogene Mischung aus Highspeed und gedrosseltem Tempo, den Songs erstaunlich gut tut.
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