laut.de-Kritik

Dem Robbie verzeiht man auch eine Best Of-CD.

Review von

Was wären wir ohne Robbie Williams? Sicherlich ein Stückchen ärmer, was gute und kompatible Musik aus Europa betrifft. Da darf auch ruhig mal eine "Greatest Hits" - Scheibe dazwischen rutschen. Mit seinem Grinsen zerstört Robbie doch jeden Verdacht von kommerzieller Übervermarktung ...

Nachdem uns sämtliche Radiostationen mit seinem und Gary Barlows Versöhnungs-Song "Shame" penetriert haben, erwartete man eigentlich eine Pause. Doch die Best Of "In And Out Of The Consciousness" lässt wenigstens keine Wünsche offen. Kein wichtiger Robbie Williams-Hit wurde vergessen, angefangen bei seiner ersten Single "Freedom", bei der Robbie sich erst noch mit der Rolle des Solosängers und Entertainers vertraut machen muss.

Er steigert sich prompt mit der großartigen Ballade "Angels", die bei den Brit Awards als "beste Single der letzten 25 Jahre" ausgezeichnet wurde. Der Mann beweist Vielseitigkeit und entwickelt andauernd neue Ideen in seiner Musik.

"Tripping" mit seinem leichten Reggae-Einfluss ist einer der spezielleren Songs, die man sich nicht mehr aus der Geschichte von Robbie Williams wegdenken kann, und mit den Schmusestücken "Feel" und "Eternity" steigt der Gänsehautfaktor auf 100%.

Robbie experimentiert gerne, das zeigt er auch bei "Mr Bojangles". Locker mimt er den coolen Jazz-Blueser und schüttelt damit eben mal wieder einen Hit aus dem Ärmel. Seine Duette mit Nicole Kidman ("Something Stupid") und Kylie Minogue ("Kids") zeigen: Der smarte Brite spielt in Sachen Musik Champions League und vertritt damit England im internationalen Vergleich besser als Rooney, Owen oder Beckham.

Neugierig macht "Heart And I", das zuvor noch nicht auf Platte erschien. Gary Barlow half beim Schreiben, hielt sich aber am Mikrofon zurück und überließ den Gesang komplett seinem "old best buddy" Robbie. Strophen und Refrain wechseln sich zwar wie gewohnt ab, doch verleihen die leisen Streicher im Hintergrund dem Song einen besonderen Wiedererkennungswert.

Eine unter die Haut gehende Rock-Balladen-Hymne liefert das Duo da ab. Ist Robbie nach langen Jahren mit sich ins Reine gekommen und weiß endlich wohin er gehört? "And I don't feel myself again, I thought I'd be fixed by now. Walking through the horizon, I find myself back here somehow."

Das Booklet von "In And Out Of The Consciousness" zeigt ein paar Fotos von Robbie Williams im Wandel der Zeit. Irgendwie auffallend, dass die Fotoreihe mit einem Bild von Robbie und Gary 2010 startet und mit dem ersten gemeinsamen Take That-Gruppenfoto beendet wird.

Robbie scheint die Jungs wirklich vermisst zu haben und muss seine Freude über die Wiedervereinigung wohl noch mal deutlich vor Augen führen. Un der lässt es sich auch nicht nehmen, sich in den Credits bei allen Leuten zu bedanken, die in den letzten 20 Jahren an seiner Musik beteiligt waren. Klingt schon ziemlich nach großem Abschied. Och, nö!

Trackliste

CD 1

  1. 1. Shame
  2. 2. Heart And I
  3. 3. Morning Sun
  4. 4. You Know Me
  5. 5. Bodies
  6. 6. She’s Madonna
  7. 7. Lovelight
  8. 8. Rudebox
  9. 9. Sin Sin Sin
  10. 10. Advertising Space
  11. 11. Make Me Pure
  12. 12. Tripping
  13. 13. Misunderstood
  14. 14. Radio
  15. 15. Sexed Up
  16. 16. Something Beautiful
  17. 17. Come Undone
  18. 18. Feel
  19. 19. Mr Bojangles

CD 2

  1. 1. I Will Talk And Hollywood Will Listen
  2. 2. Somethin' Stupid
  3. 3. The Road To Mandalay
  4. 4. Eternity
  5. 5. Let Love Be Your Energy
  6. 6. Supreme
  7. 7. Kids
  8. 8. Rock DJ
  9. 9. It's Only Us
  10. 10. She's The One
  11. 11. Strong
  12. 12. No Regrets
  13. 13. Milennium
  14. 14. Let Me Entertain You
  15. 15. Angels
  16. 16. South Of The Border
  17. 17. Lazy Days
  18. 18. Old Before I Die
  19. 19. Freedom
  20. 20. Everything Changes

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