laut.de-Kritik
Die Rockhexen zeigen der Metalfraktion, wo der Hammer hängt
Review von Alexander CordasRockbitch, das sind sieben Selbstdarsteller, die ihre Live-Pornoshows mit harter Musik untermalen.
Die Mucke steht dabei im Hintergrund, Instrumente muß man nicht beherrschen können, um Erfolg zu haben, singen können sie auch nicht....
So oder ähnlich werden viele über diese Band denken. Bevor jedoch solche Vorwürfe erhoben werden, wäre es ratsam, sich einmal Motor Driven Bimbo zu Gemüte zu führen.
Skepsis in Ehren, aber was die Sex-Rocker hier fabriziert haben, läßt mir doch glatt den Geifer gefrieren. Von wegen "können nicht spielen und singen" und so... Rockbitch zeigen der Metalfraktion, wo der Hammer hängt.
Bassistin Bitch kann man getrost als absolute Könnerin ihres Faches ansehen, die es hervorragend versteht, im Zusammenspiel mit Schlagzeugerin Epone eine Rhythmusfraktion auf die Beine zu stellen, die "nach vorne stürmt, wo Engel furchtsam weichen...". Als einziger Mann im Schlampenreich entpuppt sich The Beast als Virtuose an den sechs Saiten und sorgt für die notwendigen messerscharfen Riffs. Der Oberknaller ist jedoch Leadsängerin Julie. Wer glaubt, Skin von Skunk Anansie wäre die ultimative Frauenstimme im Rockbereich, der lausche andächtig dem Geträller der leichtbekleideten Dame, die sich live gerne das Gesicht blau anmalt.
Meine Favoriten, und somit offizielle Anspieltips, sind der knallige Opener "SNAFU", das geniale "Baby" und das getragene "Nympho".
Textlich geht's erwartet kräftig zur Sache. Titel wie Sex & The Devil sprechen eine eindeutige Sprache. Sanfte Andeutungen sind nicht Rockbitchs Sache. Beim Lesen der Lyrics wird so mancher Spießer (oder Teile von ihm) steif vor Schreck.
Motor Driven Bimbo wird noch für viel Aufregung sorgen, da jetzt zum Skandal auf der Bühne der Soundtrack erschienen ist.
Kompliment an eine Band, die weiß was sie will, und mit dieser Platte ein mehr als überzeugendes Debut abgeliefert hat.
Warum nicht die Höchstpunktzahl?
Keine Ahnung!
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