laut.de-Kritik
Drama, Herzschmerz, Hoffnung und jede Menge Luftballons.
Review von Kai ButterweckZwei Studioalben in zwei Jahren und eine flächendeckende Welttournee, bei der insgesamt 1,5 Millionen Fans in luftig lockeren Bubblegum-Pop-Erinnerungen schwelgten: Roxette hatten nach ihrer langen Zwangspause sichtlich was aufzuholen. Das während der Tour eingefangene Audio- und Bildmaterial von "Roxette Live – Travelling The World" setzt nun - liebevoll für die Nachwelt aufbereitet - dem 24-monatigen Wiedervereinigungsmarathon die Krone auf.
Herausgekommen ist ein stimmungsvolles Live-Monument, das sowohl ton- als auch bildtechnisch so ziemlich alles auffährt, was das Herz eines eingefleischten Fans der beiden Hauptverantwortlichen Marie Frederiksson und Per Gessle begehrt. Im sicheren Schoße Südamerikas, wo die wohl ekstatischsten Liebhaber westlicher Pop- und Rockmusik ihr Dasein fristen, servieren die beiden Schweden mitsamt Backing-Band ein Best of-Menü ihres bisherigen Schaffens, bei dem sich Leute mit Ohrwurm-Allergie lieber in Sicherheit bringen sollten.
Ob in glitzernder Garderobe ("Dressed For Success"), wild fummelnd auf dem Rücksitz eines rostigen Volvos ("Sleeping In My Car"), eingepfercht in der ruckelnden Karosserie eines Achterbahn-Waggons ("Joyride") oder mit dem Hörgerät direkt am Herzen ("Listen To Your Heart"): Roxette haben immer die passende Begleitung parat.
Zwar erinnert die Bühnen-Action der beiden Protagonisten nur noch selten an die bewegungsreichen Performance-Zeiten, in denen kunterbunte Faltenhosen und Vokuhila-Frisuren zur Standard-Ausgehuniform eines jeden Twens gehörten, doch in punkto Musik trumpfen Frederiksson und Gessle dafür um so mehr auf.
Druckvoll und auf den Punkt schießt der Zweier eine Evergreen-Salve nach der anderen aus den Boxen. Die Masse ist natürlich hin und weg. Es wird geklatscht, gejohlt und bisweilen sogar die komplette Führung übernommen ("It Must Have Been Love"). Dass derartige Empfänge auch an so erfahrenen Künstlern wie Roxette nicht spurlos vorbei gehen, zeigt die knapp einstündige "It All Begins Where It Ends"-Dokumentation.
So fügt sich letztlich alles zu einem mehr oder weniger kratzfreien Ganzen zusammen, bei dem der Diehard-Fan alles präsentiert bekommt, was das Schweden-Duo in den vergangenen 25 Jahren ausgezeichnet hat. Drama, Herzschmerz, Hoffnung und jede Menge Luftballons: Roxette eben.
5 Kommentare mit 4 Antworten
Warum zur Hölle kriegt dieses Livealbum nur zwei Punkte wenn eigentlich alles stimmt?
Hat doch drei, oder wurde es hochkorrigiert?
Weil's Roxette sind.
Es wurde korrigiert.
also ich sehe auch drei...
alsoooo, einen vierten Stern seheeee ich beim besten Willen nicht.......
1.) heißt die Dame Fredriksson
2.) sollte man sich informieren, bevor man angefangenen Blödsinn am Ende nicht sinnvoll auflöst. Damit gemeint ist der Halbsatz: "Zwar erinnert die Bühnen-Action der beiden Protagonisten nur noch selten an die bewegungsreichen Performance-Zeiten, in denen kunterbunte Faltenhosen und Vokuhila-Frisuren zur Standard-Ausgehuniform eines jeden Twens gehörten" Ja, das ist so, das ist noch nicht der Blödsinn. Der Blödsinn ist, dass das so ist, weil Marie Fredriksson durch ihre Krankheit schwere motorische und Sehschäden zurückbehalten hat, die es ihr unmöglich machen, sich auf einer dunklen Bühne so selbstsicher und frei wie früher zu bewegen. Das sollte man auch berücksichtigen, wenn man sich Karten für ein Roxette-Konzert kauft. Es wird keine Tanz-,Lauf-, Springshow mehr geben. Nie wieder.
Das ist einer aber empfindlich.
das war noch zeiten höre ich auch heute an listen to youe hart und marie singt auch heute gut wie früher