Porträt

laut.de-Biographie

Samantha Fish

Samantha Fish hat den Blues im Blut. 1989 geboren in Kansas City, der Heimat von Charlie Parker, macht sie ihre ersten musikalischen Gehversuche am Schlagzeug und entdeckt dann mit Fünfzehn die Gitarre für sich. Wenig später debütiert sie bereits auf den heimischen Bühnen. Das Knucklehead ist solch ein besonderer Ort. Hier lernt sie zahlreiche Musiker kennen, probiert sich aus und entwickelt ihre Fähigkeiten weiter.

Samantha Fish & Jesse Dayton - Death Wish Blues
Samantha Fish & Jesse Dayton Death Wish Blues
Unorthodoxes Album zwischen Country und Blues.
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Bemerkenswert gerät dabei ihr Talent, die limitierten Blues-Formen mit Ausdruck zum Leben zu erwecken. Ihre Stimme passt sowohl zu langsamen, zarten Balladen als auch zu markerschütternden Rock-Eruptionen. Ähnlich wie Joanne Shaw Taylor bleibt ein so durchscheinendes Talent auch der Männer dominierten Bluesrock-Szene nicht verborgen. Sie tourt mit Ana Popovi?, tritt in Buddy Guys Club in Chicago auf oder verzückt auf Jams mit Kenny Wayne Shepherd und Joe Bonamassa.

Ihr Debüt trägt den Titel "Runaway". Bereits auf dem Zweitling "Girls With Guitars" kokettiert sie im Titel mit Geschlechterklischees. "Black Wind Howlin'" und "Wild Heart" zementieren ihren Ruf in der Szene. Live sorgt sie neben dem eigenen Repertoire auch mit energetischen Interpretation von Black Sabbaths "War Pigs" für Furore.

2017 erscheinen schließlich zwei Platten, die mühelos die Gegensätze vereinen. "Belle Of The West" prägen Akustik-Gitarren, die Ruhe und Gelassenheit verströmen. Dagegen bietet "Chills And Fever" deutlich mehr Experimente und vermischt Punk, Rock, Rhythm And Blues, Blues und Soul.

Optisch scheint die Musikerin 2019 bei Marilyn Monroe angekommen. Musikalisch halten die Swinging Sixties Einzug, die Produktion hat einen deutlichen Lo-Fi-Einschlag und psychedelische Synthies wabern im Hintergrund. Vor Coolness strotzende Nummern auf "Kill Or Be Kind" wie "Bulletproof" zeigen das gewachsene Selbstverständnis als Songwriterin und Performerin. Das wilde Fusion-Solo mit Djing-Einlage scheut nicht den Vergleich mit Gitarren-Wizard Tom Morello.

"Ich habe mich stark in Bezug auf meine Performance und mein Spiel entwickelt. Mein Respekt vor der Melodiegestaltung ist gestiegen. Du kannst das Griffbrett rauf und runter spielen und deine stimmliche Bandbreite ausreizen. Eine einfache Melodie zu der Menschen eine Verbindung aufbauen und sie mitsingen können, ist deutlich wirkmächtiger."

 - Aktuelles Interview
Samantha Fish "Es ist diese I-don't-give-a-fuck-Rock'n'Roll-Energie"
Über Konzerte in Deutschland, das Element Feuer und die Magie von "Sledgehammer".

Mit "Faster" legt Samantha 2021 einen überraschenden Nachfolger hin. Sie vereint darauf Electropop ("Hypnotic"), Rockigeres ("Twisted Ambition") mit wiederum Blues und einer Akustikpop-Hip Hop-Kollabo mit Rapper Tech N9ne auf dem dramaturgisch witzigen Track "Loud". "Ich meinte nur: 'Ja, klar, Tech N9ne, nicht in einer Million Jahren wird der zusagen.' - Und dann tat er's", erinnert sich die Fender-Gitarristin an ihre Gefühle beim Anbahnen des Experiments. "Durch die verschiedenen Strophen führt das Lied durch mehrere Charaktere, (...) am Ende kommt Tech rein mit seiner Strophe", skizziert Samantha im Gespräch mit uns. "Und als wir damit raus gingen und den Song in Kansas spielten, verloren die Leute den Verstand. Das war eine Verbeugung vor den Leuten in meiner Heimat."

Die Kansas-Blueserin erfindet sich auch bei ihrer Corona-Nachhol-Europatour 2023 auf überzeugende Weise neu. Dieses Mal tritt sie mit Jesse Dayton zusammen auf, geboren am 27. Mai 1966. Ihm schenkt sie quasi ein gemeinsames Album zum Geburtstag, "Death Wish Blues" erscheint ein paar Tage vorher. Sie beschreibt Jesse als "sehr bekannt in der Outlaw-Country-Welt. Ich kenne Jesse wahrscheinlich so um die zwölf Jahre lang, ungefähr. Er hat an der Seite von Waylon Jennings gespielt (...). Ein fulminanter Gitarrist! Wir arbeiteten (...) mit Boss Hog, um etwas Aufregendes rein zu bringen: Mississippi-Blues und Punk und amerikanischen Rock'n'Roll zusammen zu führen", erzählt sie im Interview. Den 23 Jahre älteren Duettpartner Dayton habe sie zuerst wahrgenommen, als sie selbst lokale Newcomerin war und viel zu Konzerten ging.

Der einzige rote Faden der gelb verpackten CD ist Samanthas durchdringende Stimme in den meisten Tracks. Darüber hinaus verschachteln sich gefühlt mehrere Platten aus Art Pop, Alternative Country, Dirty Swamp Rock und Garage-Blues unter einem Dach. Ihr sägender Gitarrenstil bekommt Zuwachs durch Jesses schneidende Riffs und durch auflockernde Noise-Spielereien von Jon Spencer. Fish ist das Chamäleon des Electric Blues geworden.

Interviews

Alben

Samantha Fish - Faster: Album-Cover
  • Leserwertung: 5 Punkt
  • Redaktionswertung: 4 Punkte

2021 Faster

Kritik von Yan Vogel

Die Vollblutmusikerin rekrutiert Tech N9ne, Josh Freese u.a. (0 Kommentare)

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