laut.de-Kritik

Kein Stück schlechter als sein Vorgänger.

Review von

Sagt mal Leute, nichts gegen Bescheidenheit, aber mit der ganzen Leisetreterei tut ihr euch auf Dauer keinen Gefallen. War die schüchterne Namensgebung "The 2nd" der letzten Scheibe schon sehr zurückhaltend, so ist das Cover von "Seven Tears" schon beinahe das Understatement des Jahres.

Ich dachte zuerst wirklich, dass ich nen schlechtern Ausdruck von nem billigen Farbdrucker vor mir habe, aber das ist tatsächlich das richtige Artwork und auch die Homepage wurde mit dem entsprechenden Muster verschönert. Das muss doch nicht sein, schließlich haben Hardy, Heiko und ihre beiden neuen Sidekicks Robert (g) und Cornel (b) doch bei weitem keinen Grund sich vor irgendwas oder -wem zu verstecken. Seven Tears ist, genau wie seine beiden Vorgänger, wieder ein klasse Album geworden. Auch halten sie es auf ihrem dritten Longplayer etwas ausgewogener mit den flotteren und den ruhigeren Stücken.

Nach dem sehr verträumten Opener "Somewhere", darf Robert bei "Timid Try" sogar ein wenig rocken, wenngleich seine Gitarre doch schon ziemlich in den Hintergrund gemischt wurde, aber bei Scream Silence gibt eben Hardy mit seiner Stimme und seinen Klaviermelodien den Ton an. "Eternal Exile" ist dann ein kräftiger Midtemporocker, welcher der Gitarre ein wenig mehr Platz einräumt, was vor allem live dann gut zur Geltung kommen dürfte. Die ruhigen Töne schlagen sie dann mit Songs wie "Breathless", "Ebony Sun" und dem Titeltrack "Seven Tears" an. Dafür sind Songs wie "Morphosis" und "Consolation" verblüffend hart, was der Band mindestens ebenso gut zu Gesicht steht, wie ihre ruhigen Lieder.

Scream Silence haben mit "Seven Tears" wieder ein erstklassiges Album vorgelegt, dass ich aber jetzt etwas härter bewerte, da ich eben ein Gitarrenfreak bin und bei einer wirklich starken Band die Messlatte jetzt einfach ein Stück höher lege. Auch wenn es einen Punkt weniger gibt, ist "Seven Tears" kein Stück schlechter als sein Vorgänger.

Trackliste

  1. 1. Somewhere
  2. 2. Timid Try
  3. 3. Eternal Exile
  4. 4. Breathless
  5. 5. The Pretender
  6. 6. Morphosis
  7. 7. Ebony Sun
  8. 8. Consolation
  9. 9. Asylum
  10. 10. Seven Tears

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