laut.de-Kritik
Power Metal mit der chirurgischen Präzision eines Metzgermeisters.
Review von Yan VogelIn einem Genre, in dem alles gesagt worden ist, scheint jedes Wort zuviel. Die Rede ist von Power Metal. Fäuste schwingen, Drachen fangen, nach Walhalla fahren oder Zwerge quälen - alles war schon einmal da. Ob jetzt die Anlehnung des Bandnamens an Harry Potter-Magier Sirius Black das Quäntchen Originalität darstellt, das zur Daseinsberechtigung beiträgt, sei dahingestellt.
Als durchaus diesem Stil nicht abgeneigter Musik-Hörer muss ich gestehen: Die Jungs machen ihre Arbeit auf "Vengeance Is Mine" sauber, effektiv und mit der chirurgischen Präzision eines Metzgermeisters. Wehe dem, der vom Bannstrahl der Musik des Quintetts gestreift wird. Derjenige dürfte wohl berechtigt fragen: "Are They Serious?" Für alle, die ihren Uniabschluss darüber geschrieben haben, wie oft das Wort "Steel" in Manowar-Texten vorkommt, mit Edguy ihr erstes Date verbracht haben oder zu Avantasia in Fantasie geschwelgt sind, sind Serious Black eine seriöse Adresse.
Der martialische Albumtitel "Vengeance Is Mine" bezieht sich auf eine gescheiterte Beziehung. Anstelle die Hand in die Vergangenheit auszustrecken, wählt man lieber die Variante Beziehungsende 1.0 und hinterlässt verbrannte Erde. Was textlich gut ins Metal-Korsett passt, dürfte bei der Verflossenen auf wenig Zustimmung stoßen.
Das dramatische Element betonen insbesondere die Musical-affinen und Symphonic-gestützten Nummern wie "Just For You". Martialisch gestaltet und im majestätischen Midtempo gehalten, stampft etwa "Soldiers Of Eternal Light" in bester Sabaton-Manier durch die vor Landser-Romantik glühende Story.
Tuomas Holopainen Klimbim unterfüttert "Tonight I'm Ready To Fight" und "Fallen Hero", zwei treibende Rocker in bester Nightwish-Tradition. Das Eröffnungsdoppel "Rock With Us Tonight" und "Out Of Ashes" klingt in Musik und Text wie eine Fleißarbeit in der School Of Rock.
"Senso Della Vita" ist vom Titel her Italo-Metal, in der musikalischen Umsetzung ein cooler, Hardrock-kompatibler Track mit hymnischen Chorus. "Queen Of Lies" startet mit einer "Operation: Mindcrime"-artigen Hörspiel-Sequenz, während die Ballade "The Story" die Fraktion 'Tränendrüse' bedient.
Die beiden Gründungsmitglieder Mario Lochert (Bass) und Dominik Sebastian (Gitarre) kompensieren den Weggang von Urban Breed. Der Wechsel zum serbischen Sänger Nikola Mijic entpuppt sich als Glücksgriff, der mit Talent und Tradition die dreizehn Tracks vorantreibt und auf Temperatur bringt.
2 Kommentare mit 2 Antworten
Mieser Diss gegen Metzgermeister.
kommt halt davon, wenn einer Fleisch nur noch in Form von Döner oder Hamburger kennt....
So is es.
Ich fürchte die Überschrift ergibt gar keinen Sinn.