laut.de-Kritik
Der Type O Negative-Ableger schwimmt sich frei.
Review von Michael EdeleSo, wie man Peter Steele gekannt hat, fläzt der sich wahrscheinlich gemütlich in seiner Kiste und hat für den Rest der Welt höchstens gutmütigen Spott übrig. Seine ehemaligen Mitstreiter Kenny Hickey und Johnny Kelly kämpfen vermutlich immer noch mit dem Verlust ihres Frontmanns und Freundes, doch die Welt dreht sich bekanntlich weiter.
Das hat sie auch schon vor dem Tod des Type O Negative-Fronters getan - selbst das Nebenprojekt von Kenny und Johnny wurde bereits zu Lebzeiten von Mr. Steele gegründet. In den Staaten ist "Heaven Is Gone" schon gute 18 Monate auf dem Markt, hier in Europa haben sich nun auch Napalm Records dazu entschlossen, das Debüt der Band zu veröffentlichen.
Ein weiser Entschluss, denn "Seventh Void", bei dem Gitarrist Kenny auch das Mikro übernommen hat, ist ein richtig gutes Album gelungen. Gesanglich trat Kenny auch bei Type O immer wieder in Erscheinung und versucht hier ebenfalls zu keiner Zeit, mit seinem ehemaligen Chef zu konkurrieren. Anders sieht es in Sachen Musik aus, auch wenn man tendenziell mehr in Richtung Sludge geht.
Schleppende Riffs und straightes, akzentuiertes Drumming machen den Sound von Seventh Void aus. Die Parallelen zur Ex-Band sind zweifellos vorhanden, nehmen aber nie Überhand. Das liegt sowohl an Kennys rauem, klagendem Gesang, als auch am rockigeren Ansatz der Kompositionen. Stellt euch eine Mischung aus Soundgarden, Black Label Society und eben einem Schuss Type O Negative vor - garniert mit der unvermeidlichen Würze an Black Sabbath.
Ausfälle gibt es auf "Heaven Is Gone" keine, wobei vor allem der Titeltrack und das geniale "Broken Sky" nach oben raus stechen. Allerdings ähneln sich manche Songs doch zu sehr, um auf Dauer im Ohr zu bleiben. Das Problem dürfte mit dem nächsten Album aber spätestens erledigt sein.
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