laut.de-Kritik
Wuchtige Scheibe mit Gefühl für Harmonien und griffige Hooklines
Review von Alexander CordasArrrrgggghhhh, was ist denn das? Hört sich an, wie Pacman (kennt den noch jemand?) im Wunderland. Aber ist ja auch nur ein Intro, ein minimalakustisches Schmankerl sozusagen. Shihad, die Rockband Nr.1 aus Neuseeland (ja, da gibt es mehr als nur Kiwis) versuchen mit ihrem vierten Album in Europa endlich den Status zu erreichen, den sie in der Heimat schon längst innehaben.
Rattattattattatt, uups, halt, nicht schlagen, ich bin ja ganz lieb. Ganz schön deftiges Brett was die Neuseeländer hier auffahren. Nachdem mit dem letzten Output die weiten Jagdgründe des Indierocks erforscht wurden, sind sie mit "General Electric" verspielter und zugleich wieder härter geworden. Industrialversatzstücke kokettieren mit deftigster Gitarrenbratzerei und überraschenderweise steht ihnen das äusserst gut. Eine wuchtige und intensive Scheibe haben Shihad hier abgeliefert. Das Gefühl für Harmonien und griffige Hooklines geht bei aller Dynamik nicht den Bach runter, vielmehr sind Songs wie "My Mind's Sedated" (erste Single) und ganz besonders das grandiose "Only Time" Ohrwürmer, die man so schnell nicht wieder los wird.
Bei letzterem habe ich einen ganz spontanen Flashback bekommen, denn Jon Toogood (der Name ist wirklich zuuu gut!) singt wie Anno Dazumal ein gewisser Howard Jones in den 80ern.
Produziert wurde das Ganze von einem gewissen GGGARTH, der schon diverse andere Glanzlichter (Skunk Anansie) ins rechte Licht rückte. Selbstredend, dass auch auf "General Electric" nichts anbrennt.
Shihad sollten im elften Jahr ihres Bestehens endlich aus dem Stadium des Geheimtipps herauswachsen und diese Scheibe ist dafür die beste Voraussetzung. Mit anderen Worten: GEILOMAT!!!!
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