laut.de-Kritik
Die Totengräber legen bei sich selbst Hand an.
Review von Manuel BergerHm. Was soll man davon jetzt halten? Six Feet Under sind nun einmal Six Feet Under. Wer's feiert, mag's, wer nicht, eben nicht. Dementsprechend kann man das Fazit eigentlich gleich vorweg nehmen: alle, die bisher nichts mit den Grableichen anfangen konnten, werden ihren Erleuchtungsmoment sicher auch nicht bei "Crypt Of The Devil" erfahren. Fans können zulangen – könnten aber auch einfach so tun, als wäre "Crypt Of The Devil" nie passiert. Kommt in etwa auf dasselbe raus.
Wurschtigkeit trifft den Kern der Scheibe wohl am besten. Gefühlt klingt ein Riff wie das andere, der Groove knallte schon mal besser, die Soli sind ebenso eher Stangenware denn augenöffnend. Und sobald sich bei Death Metal das Gefühl einstellt, es plätschert nur so vor sich hin, ist das im Grunde ein Totschlagargument und in etwa so originell wie dieses tolle Wortspiel.
Immerhin werden sich Oldschool-Freunde über den rohen Sound der Platte freuen. Allerdings klopfen die Drums für meinen Geschmack fast etwas zu trocken und dumpf durch "Stab" und "Broken Bottle Rape". Aber wenigstens einen schönen Songtitel hat sich Chris Barnes da ausgedacht. Zurück zum Klang: Demogephase à la "Compulsion To Brutalize" klingt dann wieder mehr billig als authentisch.
In "Break The Cross In Half" kommt im Mittelteil endlich ein netter Groover auf, der auch noch im letzten Drittel überzeugt. Genau wie das nachfolgende "Lost Remains". Hübsch sind Chris Barnes' Gurgelspielchen schließlich immer noch.
Insgesamt stimmt die zweite Scheibenhälfte ein wenig versöhnlicher. Zwar gibt's weiterhin keine Kracher und Kreativschübe. Dafür bleiben wenigstens völlig wahllose Breaks wie in "Open Coffin Orgy" aus.
Über die beinahe durchgehende Ereignislosigkeit täuscht das allerdings nicht hinweg. Auch Brandon Ellis' (Cannibal Corpse) ebenfalls mit steigender Lauflänge besser werdende Soli helfen da nicht viel. Mit Gräbern dürften sich Band und Hörer ja auskennen. Irgendwas sagt mir, dass "Crypt Of The Devil" ganz gut in einem aufgehoben wäre.
4 Kommentare mit 15 Antworten
fand die nie sonderlich aufregend.die "maximum violence" war ganz ok,dass maß aller dinge in sachen groove sind aber dennoch die frühen geschichten von obituary.allen west in bestform.oder eben entombed´s "wolverine blues, die hier ja leider immer noch nicht gemeilensteint wurde
Warpath war auch noch ganz gut, Bringer of Blood hatte seine Momente, aber danach war es irgendwie lahm.
'Broken Bottle Rape'? Nein, auch mit sowas lockt man mich nicht.
mich normalerweise schon. aber SFU.. eher nicht
Ja SFU war immer der ungeliebte Nachfolger von Cannibal Corpse. Infolge von Barnes ausuferndem THC-Konsum oft als kraft und ideenlos verschrien lieferte Six Feet Under eigentlich stets solide Genrekost ab, jedoch eben keine Innovation. Aber wo im Death Metal Genre 2015 findet man die bitte noch? Death Metal ist 2015 tot, der Black Metal hat in zahlreichen neuen Fassaden (Post , Avantgarde, Ambient - BM etc.) eine neue Hochwelle. Was so im Death Metal Bereich in letzter Zeit vorlegt wurde, egal ob von neuen oder alteingesessenen Bands war eigentlich aufgewärmter Käse und so schon 1000 x gehört.
black metal ist seit 1997 spätestens aber 1999 toter als tot. so tot wie black metal geht fast nicht mehr. das internet (myspace, bandcamp, laut.de uvm) mögen zwar nägel im sarg sein... aber ruhen tut er schon seit laaaaannnnngggerrrr Zeit. und Post, avantgarde und ambient "bm" ist musik für die spaSSkammer
schwätzer...
Da möchte ich als Gegenargument Sulphur Aeon in die Runde werfen. "Gateway To The Antisphere" ist eine verdammt geile Scheibe, aber leider hier sträflichst ignoriert worden.
Jaja, diese Black- und Death-Metal-Debatten sind so 1991 (als Euronymus in seinem Plattenladen den untrve Death-Metal boykottierte...).
Ich persönlich mag eher Death-Metal, aber es täuscht natürlich wenig darüber hinweg, dass es in letzter Zeit zwar durchaus gute und interessante Alben gab, insgesamt wenig Innovation. Diesbezüglich hat der BM deutlich an Kontur und Variabilität gewonnen. Anstatt über Genres zu debattieren, sollte man über die Musikgruppen, die man mag, debattieren. Six Feet Under, sind seit mindestens zehn Jahren irrelevant. Live kann man sie sich mal anhören, wenn gerade nichts anderes läuft, Alben sollte man keine kaufen (die haben AC/DC gecovert - und das noch nicht mal gut!).
sex füße runter? was soll denn das heißen^^
Oh Mann. Der geborene Komiker.
Se(chs) (F)uß runter? (es ist mehr so ein Sprichwort) (W)as soll denn das heißen(?) ^^
Er ist auf einen guten Weg.
Six feet under ist eine im Englischen schwarzhumorig verwendete Metapher und bedeutet sowas wie "unter der Erde" oder "begraben" sein.
Wenn du schon korrigierst:
runter = down
unter = under
Instant-Ohrwurm, ihr Arschgeigen
https://www.youtube.com/watch?v=XfR9iY5y94s
bah, ich hasse das lied.
War mir ein Vergnügen. Das Video ist allerdings ziemlich unfickbar.
catch thirty hat als einzige verstanden dass ich sehr sarkastisch und ironiegeladen bin ;=)
danke fürs feedback (meine freunde wie kolle jetz sagen würde)