laut.de-Kritik
Nach-orgasmische Duftmarke von den englischen Stinktieren
Review von Alexander CordasDie engländischen Stinktiere setzen mit ihrem Drittling die nach-orgasmische-Duftmarke 1999. Es wird wieder krachiger zu Werke gegangen, nachdem "Stoosh" eher mit Melodie und Balladen glänzen konnte.
Der Schwerpunkt liegt einmahl mehr auf dem überragenden Organ von Skin. Die Rhythmussektion ballert ordentlich, der Baß twängelt fast schon Rage-Against-The-Maschine-Like und das Songwriting klingt ausgeklügelter und überlegter als auf dem dahingerotzten Vorgänger, der in weniger als 2 Wochen aufgenommen wurde.
"Post Orgasmic Chill" ist ein Album der Extreme. Während die rockigen Sachen an Agressivität gewannen, ist auch der Schmalzanteil der Balladen in die Höhe geschossen. Sicher interessant für einsame Herzen, doch liegt der Reiz von Skunk Anansie in der Derbheit und Wut, die nun mal bei Balladen nicht so rüberkommen will. Bei Insgesamt 12 Songs ist es auch nicht verständlich, warum die Stinker unbedingt fünf Weichspüler draufpacken mußten, eindeutig zu viel des Guten. Ja klar, tolle Texte und herzerweichend undso, aber der Schmalzanteil beträgt bei 5/12 tel, laut Adam Riese, 41,6 (Periode) % und das ist dann doch etwas übertrieben.
Zu wenig Arschtreter und zu viele Kissenkuschler im Programm, deswegen auch die Verweigerung der Höchstnote, aber live werden die vier wahrscheinlich eher den Dampfhammer auspacken, was ihnen auch wesentlich besser zu Gesicht steht.
Noch keine Kommentare