laut.de-Kritik
Würden doch alle ihren fucking Job so gut machen!
Review von Jasmin LützIm Sommer noch als Support von Blur im ausverkauften Wembley Stadion in London unterwegs hauen die Lieblings-Motzer aus England jetzt eine Special-Edition auf den Markt. Sleaford Mods haben mittlerweile nicht nur berühmte Fans auf der ganzen Welt, Robert Downey Jr, Robbie Williams, Damon Albarn, sondern auch ein prallgefülltes Songrepertoire. Seit März 2023 gibt es das aktuelle Album UK Grim, im kalten Herbst folgt nun Nachschub mit der begleitenden EP "More UK Grim". Die pinke limitierte Vinyl-Version enthält sechs neue Songs. Proper!
Die erste Singleauskopplung "Big Pharma" splattert sich nicht nur musikalisch in die Gehörgänge, sondern ist auch visuell mit dem Video (Regie: Sean Sears, Regie Illustration: Garf Davies) stark in Szene gesetzt. Nad Pitt wird der verseuchte rosa Hoden getauft. Der Name des Protagonisten wurde von zahlreichen Vorschlägen aus der Mods-Community ausgewählt.
Während sich mittlerweile die ganze Welt zum Shithole ausbreitet, stehen Andrew Fearn und Jason Williamson im Probekeller und hauen neue Beats und Lyrics in die Öffentlichkeit. "Big Pharma" entsteht im Herbst 2022. Da war Corona noch präsent, und die Mods verfolgen fasziniert, aber auch gehörig angepisst die Machenschaften der großen Pharmaindustrie. Ein gefundenes Fressen für die Texte von Jason, die durchspült sind mit Absurditäten. Sollte man wirklich lieber seine Pisse trinken und gut erforschte Behandlungsmethoden einfach über Bord werfen? Lesen Sie dazu bitte die Packungsbeilage oder fragen Sie direkt den Sänger und Hobbybäcker von Sleaford Mods.
"More UK Grim" entfacht einmal mehr die ehrliche Ladung Emotionen aus dem Motz-Untergrund. Jason labert nicht drum herum, sondern findet immer die richtigen Worte. Kritisch, empört, treffsicher und menschlich. Konnte man nach der Pandemie noch einmal kurz durchatmen, sitzt die Welt jetzt schon wieder knietief in der Scheiße. Kriege, Terror, Hass begleiten unseren Alltag. Rechte Parteien und andere gesichtslose Idioten verbreiten ihren Müll in den sozialen Medien, der ganz einfach nicht der Wahrheit entspricht. Ungefiltert gelangt er in die Hirne, und das ist für alle nicht gesund.
Die neuen Stücke "PO Crazeh" oder auch "Under The Rules" knüpfen an diesem Irrsinn an. Politische Statements eingehüllt in hämmernde Dancefloor-Beats ("My 18hr Girdle") von Super-Producer Andrew Fearn. Sleaford Mods-Songs versprechen eine heilende Wirkung.
Pünktlich zum EP-Release touren die Mods wieder durch Europa. Noch nie waren sie so fit wie heute. Andrew tanzt das ganze Programm durch, und auch Jason ist einfach nur pure Energie. Die wabernden Beats dröhnen, der Gesang shoutet und wird im Refrain immer melodiöser ("Old Nottz") und die Mischung aus Elektro, Punk und Hit-Maschine erschüttert jeden Zuhörer.
Bei Instagram postet Jason regelmäßig Bilder, gerne auch von sich selbst, und schreibt dazu seine Gedanken auf, seine Eindrücke und modischen Vorlieben. Schon ernsthaft, aber auch immer mit einem fetten Grinsen im Gesicht. Ein Influencer der speziellen Art, und umso mehr freut man sich, die beiden Tanzkönige auf der Bühne live zu erleben.
Würden doch alle immer den richtigen Ton treffen, die richtigen Worte von sich geben und einfach ihren fucking Job so gut machen, wie Sleaford Mods!
4 Kommentare mit 8 Antworten
Absolut gerechtfertigt, wie sehr sie von sämtlichen musikalischen Ikonen abgefeiert werden. Unhassbar für jeden, der sie einmal live erlebt oder eine dicke Tüte mit ihnen geraucht hat.
Dein konstantes lobbying ändert ja leider nichts daran, dass die unhörbar sind und immer waren!
q.e.d.
Manche Sachen muss man live erleben. Macht die Sache auf Platte nicht besser, aber verschiebt durchaus die Perspektive auf die Band. Dann kann man sogar verzeihen, dass das aus der Konserve wirklich nur... ähem... bedingt verdaulich ist.
Die können doch überhaupt nix dafür, daß sie eine der wenigen Ausnahmen sind, in denen ich mich mit Musik entblöße, die mir gefällt.
Hauptsache du entblößt dich :*
ich wünschte, ich könnte sie so lieben, wie sie es verdient hätten aber leider geht mir der vortrag nach zwei tracks derartig auf den sack wegen meines rassismus gegen briten, tja schade
Ich supporte jeglichen Rassismus gegen Briten, sollte klar sein.
Die saufen gerade ab, zor dürfte sich also freuen.
Alter, sind die BRITISCH! Mucke geht nach wenigen Sekunden mindestens genauso auf den Sack wie der Akzent. Kurz reingehört 1/5.
Unhörbarer Schrott! Mucke für Leute, die versuchen mit ihren exquisiten Musikgeschmack bei Fremden zu punkten, also kurz: Mucke für Ragismo.
Crazi, ALLAH!!! ICH GRÜSSE DICH! Lass dich doch mal wieder im Chat blicken, hm? Danke!