laut.de-Kritik
"The"-Band aus Finnland.
Review von Giuliano BenassiMan nehme Punk, mische ihn mit Blues, Rock'n'Roll, Country und einer Prise Funk. Dazu setze man böse Mienen und natürlich Sonnenbrillen auf. Hört sich an wie White Stripes, Strokes oder Franz Ferdinand? Sicherlich, aber auch wie Slideshaker aus Finnland. Ohne "The", denn die "neuen Action-Rock Bands sind so langweilig", erklären sie.
Dennoch ist der Vergleich nicht aus der Luft gegriffen. "In The Raw" besteht aus Stücken, die die Beine des Zuhörers anregen sollen. Der Opener und erste Singleauskopplung "Bones" bietet das notwendig eingängige Riff und eine raue, energiegeladene Stimme. Dabei fällt kaum auf, dass das Trio auf einen Bassisten verzichtet - die Gitarren produzieren genug Lärm, um die Hintergrundbegleitung überflüssig zu machen.
Das Livepotenzial der Band lässt sich gut heraushören. Knüpft "The Last Straw" an das erste Stück an, überrascht "Easy Street" mit einer Akustikgitarre und Perkussionen. "Her Sun Going Down" ist ein elektrischer Blues, "Unfortunate Son" hat das Zeug für eine zweite Single. "Heartbeat Baby" beginnt mit einer Casio-Orgel, "Train Slowing Down" könnte langsamer gespielt als Country-Stück durchgehen, "No Love Lost" bietet zum Schluss sogar ein paar Samples.
Der Titel des Albums spielt auf Kritiken an, die Slideshakers Debüt "Hotwired Soul" (2003) als zu glatt empfanden. Die Abmischung Jürgen Hendlmeiers (unter anderem Produzent der Flaming Sideburns) verleiht den Liedern nun eine wohltuende Rauheit. Ein Schritt in die richtige Richtung, zweifellos. Dennoch gelingt es den Finnen nicht, sich von der verpönten "The"-Konkurrenz bedeutend abzusetzen.
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