laut.de-Kritik
Eine Spur massenkompatibler, aber immer noch 'ne fette Groovesau.
Review von Michael EdeleHm, eigentlich war die Sache mit Sparzanza für mich immer ganz einfach: CD einlegen, Play drücken und sofort abgehen. So einfach macht es mir "Announcing The End" jedoch nicht. Die ersten paar Runden dreht das Album im Player, ohne bei mir eine merkliche Regung zu erzeugen.
Aber dann, ein paar Tage später, erwisch ich mich, wie ich eine Melodie summe, die ich erst mal nicht zuordnen kann. Es dauert tatsächlich einige Zeit, bis mir klar wird: Verdammt, das ist "One Last Breath" von der neuen Sparzanza! Und ab da hatte mich das Album gepackt. Zugegeben, der Einstieg mit dem Titeltrack hätte ein wenig krachender sein können, aber auch die hier gebotenen Melodien setzten sich schnell im Gehörgang fest.
Sparzanza sind eine Spur massenkompatibler geworden, was das allgemeine Soundgerüst angeht. Doch Sänger Fredrik Weileby setzt nach wie vor neben seiner hervorragenden Singstimme auch gern auf ein paar Shouts ein, die immer wieder an Phil Anselmo erinnern.
Das eindringliche "Whatever Come May Be" besitzt einen leichten Westerntouch und glänzt mit ein paar wirklich schönen weiblichen Vocals, denen man ein wenig mehr Raum hätte einräumen können. Dann zeigen die Schweden, was sie am besten können: "Vindication" packt zunächst die fette Groovesau aus und setzt einen Chorus mit einer genialen Hookline einfach noch oben drauf. Der Song hat durchgehend einen verdammt guten Drive.
Daran knüpft "The Trigger" nahtlos an, auch das abschließende "Truth Is A Lie" schlägt in die selbe Kerbe. Allerdings wird es hier zum Ende hin sehr besinnlich, bis der Song mit Klavier und Fredriks einfühlsamen Gesang endet.
Dazwischen gibt es jede Menge Abwechslung. So lässt "Breathe In The Fire" das Faible für den Sound der 70er schon deutlich erkennen. Das weiter oben bereits genannte "One Last Breath" wird entsprechend mit ein paar warmen Hammond Orgelklänge eingeleitet. Der Track zeigt die Schweden kompositorisch in Bestform.
Mit "The Dark Appeal" hat sich dabei auch eine etwas uninspirierte Nu Metal-Komposition eingeschlichen, aber die fällt bei der Fülle an guten Songs kaum ins Gewicht.
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