laut.de-Kritik
Hohe Erwartungen voll erfüllt.
Review von Michael EdeleEs gibt immer wieder Platten, die erst im Laufe der Zeit wirklich wachsen. "Folie À Cinq" gefiel mir vor ziemlich genau zwei Jahren schon relativ gut. Dass sich das Album aber dermaßen im Autoradio festbeißen würde, stand eigentlich nicht zu erwarten. Entsprechend hoch liegt die Messlatte für den Nachfolger "Death Is Certain, Life Is Not".
Der Opener "When The World Is Gone" erfüllt die Erwartungen ausnahmslos. Das Gitarrenduo Calle Johannesson und Magnus Eronen feuert ein paar extrem treibende Riffs ab. Drummer Anders Åberg und Basser Johan Carlsson kloppen straight nach vorne weg. Fronter Fredrik Weileby endveredelt das Ganze mit seiner bärenstarken rauen Stimme. Einen ähnlichen Schub für den Adrenalinspiegel lieferten vor Jahren nur Soil oder Drowning Pool.
Auf dem Vorgänger würgte das mittelmäßige "Mr. Fish" den Flow schnell wieder ab. Seltsamerweise versuchen Sparzanza auch dieses Mal nicht, den Motor auf Hochtouren zu fahren, sondern gehen bei "The Fallen Ones" zunächst ein wenig vom Gas. Quasi als Ausgleich steigt damit aber der Hymnen-Faktor: Die Nummer besitzt extrem starke Melodien, die sich so schnell nicht mehr aus dem Hirn verjagen lassen.
War auf "Folie À Cinq" bereits abzusehen, dass epische Melodien voll und ganz auf der Wellenlänge der Schweden liegen, treten sie mit "Dead Inside" den endgültigen Beweis dafür an. Gerade die Tatsache, dass Fredrik immer auf die notwendige Portion Dreck in seiner Stimme achtet, macht den Unterschied aus und holt auch aus einem nicht ganz so starken "Endeavor The Dark" das Maximum heraus.
Folglich setzt er dem schleppenden, mit ein paar Streichern exzellent durcharrangierten "I Am Your God" mit seinem Gesang genauso die Krone auf wie der Ballade "When Death Comes". Bei all den hymnischen Melodien lassen Sparzanza die Power aber nicht außer Acht. "Legion" oder "Walk Into The Fire" drücken noch einmal mit sattem Drive nach vorn. "The Enemy" könnte man sogar Fans der härteren Foo Fighters-Songs anbieten.
Die Mischung auf "Death Is Certain, Life Is Not" präsentiert sich jedenfalls ausgesprochen rund. Ausfälle finden sich dieses Mal zum Glück keine. Da auch noch das Coverartwork zu den geilsten der letzten Zeit zählt, ist Lob mehr als verdient.
2 Kommentare
Tolles Review! Danke dafür!
Endeavor The Dark - reingehört und dachte, wow da hat Edele mal gar nicht so unecht, aber dann beim zweiten Song war es dann vorbei.