laut.de-Kritik
Hymnen, die nie vergehen.
Review von Jasmin LützIch möchte jetzt sofort meinen Anwalt sprechen: Superpunk dürfen sich nicht auflösen! Aber okay, es ist offiziell. Die Hamburger gehen nicht nur im Mai auf große Abschiedstour, sondern sagen auch mit der 'Best Of' "A Young Person's Guide To Superpunk" endgültig Tschüss!
Immerhin verschwinden sie nicht ganz sang- und klanglos von der Bildfläche, sondern bereiten ihren Fans noch das ein oder andere Abschiedsgeschenk. Etwa eine limitierte Splitsingle mit den glorreichen Matrosen-Punks Boy Divison und der Interpretation des Hits "Neue Zähne für meinen Bruder und mich" ("New Teeth").
Ganz klar, diese Helden-Hymne ("Wigan Garage Mix") darf an dieser Stelle nicht fehlen. Da liegt man sich gleich wieder in den Armen und grölt: "Ich bin nicht böse geboooooren!". Immer wieder großartig. Ebenso unabkömmlich "Ja, ich bereue alles", "Matula, hau mich raus" und natürlich "Man kann einen ehrlichen Mann nicht auf seine Knie zwingen" (von der Platte "WasserMarsch").
Bei dem vielseitigen Repertoire, das seit 1996 gehegt und gepflegt wird, gibts noch mehr Klassiker, die der Punkfan eigentlich im Schrank haben sollte. Falls nicht, ist diese Platte genau richtig, um die 'Top old Boys' kurz vor dem Abschied noch kennenzulernen. 18 Stücke der guten und sehr unterhaltsamen Band suchten die Musiker selbst samt Freunden mit Liebe aus.
Mit "A bisserl was geht immer" fing 1999 alles an. WasserMarsch gehörte 2001 zu den besten Alben des Jahres. Die Abschiescompilation bietet nun eine Auswahl aus fünf Studioalben und einigen Singleauskopplungen, inklusive der letzten Vinyl-Veröffentlichung "Komm wieder" (2011).
Der hanseatischen Garagen-Rock'n'Souler und Oldie-Plattensammler haben eigentlich alles richtig gemacht: Die Fans gingen stets ab, sangen mit und zu lachen gabs auch jede Menge. Der Fünfer blickt auf eine vergnügliche Zeit zurück. Also, ahoi und bis bald, Jungs!
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