laut.de-Kritik
Muß deutschsprachiger Hip Hop eigentlich aus Deutschland kommen? Nö, eigentlich nicht
Review von Stefan FriedrichMuß deutschsprachiger Hip Hop eigentlich aus Deutschland kommen? Nö, eigentlich nicht.
Texta sind aus Österreich, genauer gesagt aus Linz und machen ihre Sache ziemlich gut. Sogar noch besser. "Gegenüber" ist bereits ihr zweites Abum, nach dem 97er Debut "Gediegen". Nach diesem wurde auch Plattenmeister, die u.a. auch Fischmob unter Vertrag nahmen, auf Texta aufmerksam.
Texta verstehen es großartig, Stuttgarter Nachdenklichkeit (z.B. "Neinsager") mit Hamburger Partylaune (z.B. "Sprachbarrieren") zu verbinden. Dabei behalten sie immer eine gewisse Eigenironie bei. Soundmässig hält das Album einen durchgehend hohen Standard, der es auch locker mit amerikanischen Produktionen aufnehmen kann. Gäste sind natürlich auch vertreten, in diesem Fall "Holunder" von Blumentopf und - man höre und staune - "Akil" von Jurassic 5! Letzterer drückt "Worlds" auch ganz deutlich seinen Stempel auf. Aber warum sollte man bei der momentanen Masse an guten Hip Hop Scheiben gerade diese kaufen? Ganz einfach, die Reime sind so unverschämt flüssig, das es ein Genuß ist, zuzuhören.
Wie heißt es so schön in "Sprachbarrieren": "Wir vier brechen Sprachbarrieren, vom Hamburger Hafen bis zum Wiener Praterstern. Wir wollen nix von Euch, nur verstanden werden."
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