laut.de-Kritik
Was zur Hölle ist hier bitte besonders und einzigartig?
Review von Michael EdeleGibt es eigentlich ne eigene Hölle für Leute, die Pressetexte über Bands verbrechen? Sollte ich demnächst unbedingt mal bei Dante nachlesen. Verdient hätte es der ein oder andere dieser Schreiberlinge auf jeden Fall. Ich will jetzt nicht irgendwelche mir unbekannten Kollegen dissen (das mach ich lieber mit den eigenen), aber stellenweise wird man hier doch schamlos angelogen!
Was zur Hölle ist denn an "The Darkest Red" besonders und einzigartig? Warum kann solch ein Sound anscheinend nur im Nirgendwo von Tulsa, Oklahoma entstehen? Was hat sich denn am Sound mit dem Einstieg von Steve Kaye (g) und Brian Hodges (b) so weltbewegendes verändert? Nichts für ungut, aber "The Darkest Red" bietet ein solides, anständiges Stück Metalcore, wie es unzählige andere Bands heutzutage auch abliefern. Nicht mehr, aber auch nicht weniger.
Was einen aber zusätzlich auf die Palme bringen kann, ist, wenn die Band einen auf Thomas Edison macht und großspurig behauptet, von nichts und niemandem beeinflusst zu sein - schließlich lebt man ja am Arsch der Welt. Da sie wahrscheinlich auch alle zu blöd sind, einen CD-Player zu bedienen, wussten sie bestimmt auch nicht, dass es inzwischen abertausend Bands gibt, die ein Stück vom Metalcore-Kuchen abhaben wollen. Einen Genickschuss für den Herrn, bitte.
Das sagt bis dahin noch wenig über das Album aus, aber im Endeffekt ist damit auch schon alles gesagt. Wer sich mit dem Debüt der Jungs anfreunden konnte und sich auch sonst im Metalcore zuhause fühlt, macht mit "The Darkest Red" nichts falsch. Die Riffs sind gelungen, der Gesang kräftig, mal fies, mal etwas melodischer, Anleihen bei diversen Bands aus Schweden inklusive. Das Standardprogramm sozusagen, aber durchaus professionell.
Anspieltipps sind der Titeltrack, "Screams Turn To Silence" oder das rockige "My Dark Desire", das etwas vom Einerlei abweicht. Zumindest hat Produzent und Anthrax-Klampfer Rob Caggiono der Scheibe einen fetten Sound verpasst. Kann man haben, muss man aber nicht.
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